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DOCTOR SLEEPS: ERWACHEN.28.04.2020



Und jene, wonach Shining das überschätzteste Werk der Kinogeschichte ist. Stephen King gehört bekanntlich zur zweiten Gruppe, seine Abneigung gegen Kubricks Verfilmung seines Romans ist legendär. Dass er dennoch einer Fortsetzung seinen Segen gab, dürfte an Regisseur Mike Flanagan liegen. Der hat vor einigen Jahren das kleine Horrormeisterwerk Oculus gedreht – von dem niemand Geringeres als King ein bekennender Fan ist. So also erzählt Flanagan die Geschichte von Danny weiter, dem Sohn von Jack Torrance, dem Jack Nicholson vor 40 Jahren sein Gesicht lieh. Der ist an seiner Gabe, dem Shining, zerbrochen, hat aber als Sterbebegleiter in einem Hospiz eine Aufgabe gefunden: Er nimmt den Menschen die Angst vor dem Tod. Irgendwann trifft er das Mädchen Abra, das ebenfalls seine Fähigkeit besitzt. Von ihr erfährt er von einer Gruppe von Shining-Begabten, die ihre Kraft nutzen, um Kindern das Leben auszusaugen – um so ihre eigenen zu verlängern.
Kings Romanvorlage ist natürlich ein fettes Werk, kurze Geschichten zu schreiben gehört schon lange nicht mehr zu seinen Anliegen. Also gibt es im Roman viel Charakterstudien. Die im Kinofilm irgendwie fehlten. Unterm Strich blieben viele Charaktermomente behauptet, aber wirkten nicht echt. Doch was soll man sagen: Auf BD liefert Warner nun einen 28 Minuten längeren DirCut als Bonus (in amerikanischer O-Fassung), der tatsächlich vor allem auf der Figurenebene ein Mehr an Reflexion und Charakterzeichnung bietet. Unterm Strich wirkt das zwar jetzt etwas lang, ist aber in sich weitaus geschlossener als die Kinofassung. Hardcore-Kubrickians werden das zwar immer noch nicht mögen, aber dazu wird ja auch niemand gezwungen.
Warner HE, ca. 16 Euro als BD

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