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Netflix: Hätte ich dich nicht getroffen08.10.2019



Verstehe einer die Algorithmen von Netflix. Was neu und teuer ist wird schnell und gerne auf die Startseite gespült. Cool, krachend, gerne auch mal ein bisschen kontrovers. Netflix übt sich gerne als Marktschreier – und übertönt dabei nicht selten Filme oder Serien, die ein kleines bisschen anders, nicht unbedingt Mainstream sind – die aber durchaus ein großes Publikum erreichen können, wenn man ihnen einfach dazu die Chance gibt. Dabei hat „Haus des Geldes“ bewiesen, dass auch eine Außenseiterproduktion die Klickzahlen, und um die geht es den Streaming-Diensten ja, rocken kann. „Haus des Geldes“ kommt aus Spanien, ebenso wie „Hätte ich dich nicht getroffen“ (wobei die Serie auf Katalanisch gedreht worden ist!). Dennoch hat Netflix sie dem Autor dieser Zeilen nicht vorgeschlagen, obwohl er eine große Affinität sowohl zum spanischen Genrekino als auch dem fantastischen Film besitzt. Verstehe einer die Algorithmen. Aber das hatten wir ja schon. Im Mittelpunkt der zehnteiligen Serie steht Eduardo. Der ist ein Arbeitstier, hat kaum Zeit für seine Familie, lebt nur für den Job. Bis zu jenem Tag, an dem seine Frau Elisa und seine beiden Kinder bei einem Unfall ums Leben kommen. Mit der plötzlichen Leere seiner Existenz konfrontiert, entschließt sich Eduardo, seinem Leben auf einer Eisenbahnbrücke ein Ende zu setzen. Doch bevor er springt, tritt eine geheimnisvolle Frau, die sich Dr. Everest nennt, auf ihn zu. Sie bietet ihm die Möglichkeit an, durch das Reisen in eine alternative Zeitlinie die Vergangenheit zu verändern.
„Hätte ich dich nicht getroffen“ ist eine eher leise Serie. Mal rührt sie zu Tränen, mal öffnet sie unerwartet Räume für Humor. Im Mittelpunkt steht immer Eduardo. Doch ob als Mittvierziger, der seine Familie verloren hat, als Student, der die Liebe seines Lebens findet, ja als Zehnjähriger, der unerwartet von einem „doofen“ Mädchen seinen ersten Kuss bekommt, Eduardos Reise durch die Zeit ist von einer großen Tragik begleitet: Egal, welche Entscheidung er rückgängig macht, welchen alternativen Weg er einschlägt – am Ende sind Elisa und seine Kinder tot. Dabei scheint es dem Schicksal vollkommen egal, ob Eduardo weiterlebt oder selbst seinem Leben ein Ende setzt und den Sprung von der Brücke vollendet. Die Schicksal scheint eigene Pläne zu verfolgen.
Rührend, leise, smart, traurig, zum Lachen. „Hätte ich dich nicht getroffen“ bietet eine Rundreise durch die Welt der Gefühle, ohne dabei kitschig zu wirken. Darüber hinaus ist die Serie auch noch tatsächlich in sich abgeschlossen. Was nur wenigen Serien im Streaming-Zeitalter tatsächlich gelingt.

Hätte ich dich nicht getroffen
Spanien 2018
GENRE: SciFi / Romantik / Drama
EPISODEN: 10 (abgeschlossen)
SHOWRUNNER: Sergi Belbel mit Cristina Clemente und Roc Esquius
DARSTELLER: Pablo Derqui, Andrea Ros, Mercedes Sampietro, Paula Malia, Javier Beltrán

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