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Buch-Tipps

„Kindheit“, „Jugend“, „Abhängigkeit“ von Tove Ditlevsen01.06.2021

„Kindheit“, „Jugend“, „Abhängigkeit“ von Tove Ditlevsen

Text und Foto: Thea Drexhage

Dadurch hat sie sich eben, davon handelt der letzte Band, oft in Abhängigkeit begeben.Vor allem Abhängigkeit zu Männern, von welchen sie gehofft hat, dass diese sie in ihrer schriftstellerischen Karriere voranbringen. Aber auch die Abhängigkeit von Drogen bzw. Medikamenten spielt eine große Rolle. So gestaltete sich ihr erster Kontakt mit Medikamenten wie folgt: Sie lernt einen Mann kennen, einen Medizinstudenten, welcher eine kleine OP an ihr durchführt. Dort bekommt sie das erste Mal ein Morphin gespritzt und beschreibt, wie dieses Gift in ihren Körper gelangt und welche positiven Gefühle dies mit sich bringt. Selbst jemandem, der keine Erfahrungen mit Drogen hat, wird dabei sofort klar, warum sie dies weiterhin für sich will. Das wird sehr bildhaft beschrieben.
MoX: Wie haben Sie das Buch gelesen?
Maren Oberwelland: Viele Bücher lese ich als gedruckte Version, aber tatsächlich habe ich diese auf einem E-Reader, dem Tolino gelesen. Der erste Band ist in diesem Januar erschienen, den habe ich an einem Tag durchgelesen. Die anderen beiden Bücher folgten im Februar, die habe ich auch direkt hintereinander weggelesen.
MoX: Was hat Ihnen besonders gut gefallen?
Maren Oberwelland: Vor allem inhaltlich fand ich den letzten Band besonders intensiv. Er ist auf Grund dieser Abhängigkeiten sehr nervenaufreibend. Sprachlich hingegen fand ich den ersten fast am besten. Darin verwendet sie sehr malerische und poetische Sätze. Was mir aber auch gefallen hat ist, dass es eine autofiktionale Trilogie ist. Ein paar Punkte kann man, wenn man ihre Biografie heranzieht, vergleichen. Aber es gibt auch viele Aspekte, bei denen man nicht weiß, ob sie wirklich so passiert sind, oder ob die Autorin diese im Nachgang für den Leser abgerundet hat. Dass man das nicht immer weiß, hat für mich einen großen Reiz beim Lesen ausgemacht.
MoX: Wem würden Sie das Buch empfehlen?
Maren Oberwelland:Auf jeden Fall Erwachsenen. Das ist nichts für Jugendliche. Aber sowohl Männern als auch Frauen. Auch wenn es vom Leben einer Frau handelt, ist das keinesfalls Frauenlektüre. Man muss natürlich schon eine Affinität zu Autofiktion haben. Und es ist keine rosarote Wohlfühllektüre, sondern es sind, obwohl die Bände sehr dünn sind, Bücher, für die man sich Zeit nehmen sollte, da sie noch nachklingen und einen länger beschäftigen. Gerade beim letzten Band habe ich mich richtig aufgeregt, weil ich die Auto-rin echt hätte schütteln mögen, für ihre Entscheidungen. Man wird als Leser schon etwas gefordert, aber wenn man das mag, dann ist das absolut das Richtige.
MoX: Was wissen sie über die Autorin?
Maren Oberwelland: Sie war eine dänische Autorin. Sie ist 1976 verstorben. Diese Trilogie hat sie meines Wissens in einer Klinik geschrieben, wo sie versuchte, ihrer Abhängigkeit zu entkommen. Sie hatte 2 Kinder, was ebenfalls thematisiert wird. Letztlich ist sie bis zu ihrem Tod nicht von der Abhängigkeit weggekommen.

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