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MoX - Veranstaltungsjournal
„Das Leben nach Boo“ von Neil Smith
Vorgestellt von Anna Lohmeyer, Angestellte bei „Bültmann und Gerriets“21.02.2019

<i>MoX - Veranstaltungsjournal</i><br />„Das Leben nach Boo“ von Neil Smith<br />Vorgestellt von Anna Lohmeyer, Angestellte bei „Bültmann und Gerriets“

MoX: Wovon handelt das Buch?
Anna Lohmeyer: In der Geschichte geht es um den 13-jährigen Oliver, der auch Boo genannt wird, da er ein ziemlich blasser Junge mit fedrigem blonden Haaren ist, die ihm zumeist - elektrisch aufgeladen- zu Berge stehen. An seiner High-School ist Oliver ein unbeliebter Einzelgänger, doch ihn scheint das nicht weiter zu stören, denn er ist nicht unbedingt auf andere Menschen angewiesen. Eines Tages steht er vor seinem Spind und beschäftigt sich gerade mit dem Periodensystem der Elemente, als er auf einmal tot umkippt. Er wacht in einer Art von Krankenzimmer auf und entdeckt in einer Ecke stehend, ein farbiges Mädchen mit Namen Thelma. Sie stellt sich als Helferin im Himmel vor und bereitet Oliver auf die Tatsache vor, dass der Himmel, wie sich ihn für gewöhnlich die Menschen imaginieren, ganz anders ist. Jener Himmel, in dem sich der Protagonist nun befindet, ist wie eine große Stadt aufgebaut, umgeben von Mauern. Hier leben ausschließlich 13-jährige Amerikaner, Oliver trifft niemanden aus einer anderen Nation an.  Eine Art Hippiegott, der Zig genannt wird, versorgt die Teenager im Himmel quasi mit allem, was sie zum Leben brauchen, aber auch nicht mehr, sprich sie besitzen keinen Zugang zu Computern, Telefonen oder anderen modernen Kommunikationsmitteln. Nachdem Oliver sich nach ein paar Wochen in diesem sonderbaren Jenseits eingelebt hat, taucht auf einmal sein alter Klassenkamerad Johnny auf. Er versucht ihm die Umstände seines Todes näher zu erläutern: Angeblich gibt es Jemanden, der quasi seinen und Johnnys Tod verschuldet hat. Dieser Jemand taucht dann auch nach ein paar Tagen in dem ominösen Himmel auf.  Zumindest wähnen sich die Beiden  in dem Glauben und beginnen, Jagd auf ihn zu machen.
MoX: Wie haben Sie das Buch gelesen?
Anna Lohmeyer: Auf dem Papier. Ich musste für meine Ausbildung ein Abschlussprojekt konzipieren. Hierbei  stellte ich einen Abend lang die schönsten Bücher aus 2017 vor. Währenddessen empfahl mir eine Kollegin dieses Buch, das leider im Veröffentlichungsjahr relativ unbeachtet blieb. Und das obwohl sich der Verlag folgende Besonderheit einfallen ließ: Das Cover wurde in elf verschiedenen Farben herausgebracht, so kann sich jeder seine Lieblingsfarbe herauspicken. Durch meinen Beruf gelange ich auch in den Kontakt mit E-Books. Als Buchhändler bekommen wir Leseexemplare, die wir vorab lesen dürfen. Viele Verlage bieten auch die digitalen Leseexemplare an und manchmal frage ich auch konkret nach diesen Dateien.Trotz allem finde ich die normalen Bücher schöner, gerade auch zum Verschenken.  
MoX: Was hat Ihnen besonders gut an dem Buch gefallen?
Anna Lohmeyer: Das Himmelskonzept in der Geschichte hat mir sehr gefallen, da man ja zumeist das gleiche Bild vor Augen hat, wenn es um das Jenseits geht: Eine schöne Landschaft oder ein Reich, umgeben von Wolken. In diesem Buch wird mit diesen Klischees gebrochen und das finde ich unheimlich spannend. Des Weiteren sind die Charaktere einfach toll ausgearbeitet und wachsen einem total schnell ans Herz, was mir bei Büchern auch nicht immer passiert. Von Anfang an hat mich dieses Buch sehr berührt und mir am Ende sogar das Herz gebrochen, so emotional mitgenommen war ich. Ebenso brachte mich die Wendung in der Geschichte total aus der Fassung. Das ist schon etwas Besonderes, wenn man einen Buchhändler noch überraschen kann.
MoX: Wem würden Sie das Buch empfehlen?
Anna Lohmeyer: Ich würde es jedem empfehlen. Es geht zwar um 13-Jährige, aber dadurch, dass Boo sehr erwachsen wirkt, ist das Buch auch eher für ein älteres Klientel gedacht. Man merkt, dass es nicht für Teenager geschrieben wurde. Von daher würde ich eine Altersempfehlung ab 18 Jahren aussprechen. Ich glaube, wenn man jünger ist, versteht man noch nicht die ganzen Wendungen so gut.
Text und Foto: Dana Hubrich

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