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MoX - Veranstaltungsjournal
„Jonathan Strange & Mr. Norrell“  von Susanna Clarke
Vorgestellt von Sebastian Specht, Softwareentwickler24.10.2018

<i>MoX - Veranstaltungsjournal</i><br />„Jonathan Strange & Mr. Norrell“  von Susanna Clarke<br />Vorgestellt von Sebastian Specht, Softwareentwickler

MoX: Wovon handelt das Buch?
Sebastian Specht: Die Geschichte spielt zu Beginn des 19. Jahrhunderts und im Mittelpunkt des Geschehens stehen zwei Zauberer. Zunächst erscheint aber die Figur des Mr. Norrell auf der Bildfläche. Er hat sich nichts weniger zum Ziel gesetzt als die Zauberei, die über Jahrhunderte nicht mehr praktiziert wurde, erneut wieder zu beleben. Damit löst er in der „Fachwelt“ eine große Überraschung aus, denn seit Jahrhunderten hat keiner der existierenden Gentleman-Zauberer je auch nur ein Staubkorn durch Zauberei bewegt. Darüber hinaus will er auch noch die Zauberkünste in den Dienst seiner Nation stellen. Denn Großbritannien befindet sich gerade im Krieg mit Frankreich, der vor allem in Spanien ausgetragen wird. Im Verlauf der weiteren Handlung taucht die zweite Titelfigur Jonathan Strange auf. Zwar muss man sich als Leser eine Weile gedulden, bis man auf diesen zweiten Protagonisten trifft, aber es gibt eine Besonderheit in dem Buch, die das Warten erleichtern wird: Der Roman gibt sich als wissenschaftliche Abhandlung aus, indem er in zahlreichen Fußnoten auf diverse (fiktive) Literatur und Geschichten verweist. In diesen Verweisen findet Jonathan Strange bereits Erwähnung, lange bevor er als „reelle“ Person auftaucht. Strange gelangt auf völlig anderem Wege zur Zauberei als Mr. Norrell, zumal er ein ganz anderer Charakter als sein zukünftiger Partner zu sein scheint. Völlig aus dem Nichts ereilt ihn eine Prophezeiung,  dass er eines Tages zu einem der mächtigsten Zauberer Englands aufsteigen wird. Gegenüber dem stets rational handelnden Mr. Norrell wirkt Jonathan Strange fast wie ein hitziger Jungspund, der vor allem seiner Intuition folgt. Zunächst noch skeptisch und spöttelnd gegenüber der Magie, beschließt er nach geglückten Ausflügen in die Welt der Zauberei bei Mr. Norrell in die Lehre zu gehen. Die unterschiedlichen Naturelle der beiden Männer kollidieren dabei des Öfteren miteinander; immerhin liegt zwischen ihnen auch ein beträchtlicher Altersunterschied. Trotz allem genießt der ältere und gesetzte Mr. Norrell seinen Status als Lehrer der Zauberkünste. Während sie gemeinsam ihr Können für die englische Krone im Kampf gegen Napoleon einsetzen, kommt es noch zu einer Reihe übler Verwicklungen: Für eine Totenerweckung lässt sich Norrell mit einem zwielichtigen Geist ein, der ihm und eine Reihe „Betroffener“ jede Menge Ärger bescheren wird.
MoX: Wie haben Sie das Buch gelesen, als E-Book oder auf dem Papier.
Sebastian Specht: Klassisch auf dem Papier. Definitiv das umfangreichste Fantasybuch, dass ich jemals gelesen habe. Zudem las ich es im Original und das war ein besonderes Erlebnis: Die Sprache des Romans ist der des 19.Jahrhunderts angelehnt.
MoX: Was hat Ihnen besonders gut an dem Buch gefallen?
Sebastian Specht: Der Roman ist sehr vielschichtig, eigentlich finden wir hier vielmehr ein „Crossover“ aus Fantasy und Historischem Roman vor. Eine Vielzahl an spannenden Nebenfiguren bereichert die Geschichte ebenfalls. Mich beeindruckte zudem, wie diese Welt der Zauberei beschrieben wird. Die Autorin schildert auf sehr interessante Weise, wie die Menschen, die mit dieser Welt in Kontakt treten, von ihr gänzlich eingenommen werden. Sie fallen regelrecht in eine Art Apathie.
MoX: Wem würden Sie das Buch empfehlen?
Sebastian Specht: Eigentlich allen Lesern, die „englische“ Fantasy im Stile von Tolkien und C. S. Lewis mögen, wobei die Fantasy in dieser Geschichte manchmal sehr subtil eingesetzt wird. Ich könnte mir vorstellen, dass Menschen, die historische Romane bevorzugen, durchaus auch ihre Freude an dem Roman fänden.
MoX: Was wissen Sie über die Autorin?
Sebastian Specht: Susanna Clarkes Debütroman „Jonathan Strange & Mr. Norrell“ wurde 2004 veröffentlicht und erhielt eine Vielzahl an Preisen.

Text und Foto: Dana Hubrich,,

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