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Wochenzeitung DIABOLO:
Große Resonanz
Stadt richtet Wildblumenwiesen ein14.02.2019

<i>Wochenzeitung DIABOLO:</i><br />Große Resonanz<br />Stadt richtet Wildblumenwiesen ein

text und fotos  |  Christoph Kienemann

Insbesondere im vergangenen Frühjahr wurde viel über das Thema des Insektensterbens diskutiert. Wissenschaftliche Studien thematisierten den Insektenschwund, der NABU rief zum Insektenzählen auf und auch in der Populärkultur kam das Thema an. Um dem Problem zu begegnen, hat die Stadt bereits erste Wildblumenwiesen eingerichtet, in denen sich Insekten ansiedeln können. Nachdem die Fraktion von Bündnis‘90/Die Grünen am 13. Juni des letzten Jahres einen Antrag einbrachte, der die BürgerInnen aufforderte neue Standorte für Wildblumenwiesen vorzuschlagen, sollen nun Taten folgen.

Insekten finden in der Bundesrepublik immer weniger Raum zum Leben. In den Städten und auch auf dem Land gibt es immer weniger Land, das nicht bewirtschaftet oder kultiviert wird. Damit sich letzteres ändert, richten Städte und Gemeinden spezielle Flächen ein, in denen Pflanzen und Insekten ungestört leben können. Wie viele BürgerInnen das Thema bewegt, zeigt die große Resonanz auf die Aufforderung der Verwaltung, Flächen für Wildblumenwiesen seitens der BürgerInnen vorzuschlagen. Bis Oktober letzten Jahres meldeten sich 220 Personen bei der Stadtverwaltung und gaben 400 Anregungen für Stellen, an denen neue Wildblumenwiesen entstehen können. Die Bandbreite der Ideen, die beim Fachdienst Stadtgrün eingingen, war dabei äußerst groß. Von konkreten Flächenangaben in allen Teilen der Stadt, bis hin zu Kritik und Lob an der Arbeit der Grünpflege war alles dabei.
Die Vorschläge wurden in den letzten Monaten durch den Fachdienst geprüft. Ob eine Fläche geeignet ist, hängt jeweils davon ab, inwieweit die Flächen im Besitzt der Stadt sind sowie sich auf Grund ihrer Größe, der Bodenverhältnisse und des Lichteinfalls für eine Wildblumenwiese eignen. Teilweise wurden auch Flächen vorgeschlagen, die bereits den Charakter von naturnahen Wiesen aufweisen, an diesen Stellen sind besondere Maßnahmen dann nicht mehr nötig. Im Ergebnis identifizierte die Verwaltung nun 13 mögliche Standorte für die Anlage von Wildblumenwiesen, die sich über das gesamte Stadtgebiet verteilen. Hier könnten demnächst die angedachten Wildblumen wachsen oder Blühstreifen und Bienenweiden entstehen. Allerdings weisen die unterschiedlichen Wildbienenarten verschiedene Ansprüche für ihre Lebensräume auf. Daher arbeitet die Verwaltung für die Erstellung der Bienenweiden mit dem Biologen Rolf Witt zusammen, der als Experte für Wildbienen gilt.
Für jeden potenziellen Standort soll nun ein maßgeschneidertes Konzept entwickelt werden. Hierzu werden Ortsbegehungen durchgeführt werden, in denen sich der Biologe einen Überblick zu den Begebenheiten an den Standorten verschaffen soll. Die angedachten Standorte reichen dabei vom Horst-Janssen-Platz in der Innnenstadt, bis zu Standorten am Bloherfelder Wasserzug, dem Lindenbogen, dem Drielaker See oder der Max-Beckmann-Straße. Ab Ende April will die Verwaltung mit der Anlage der ersten sieben Flächen beginnen. Jede Fläche soll dann auch mit entsprechenden Hinweistafeln ausgestattet werden. Im Jahr 2020 sollen dann die fünf verbleibenden Flächen angelegt werden. Finanziert wird die Maßnahme aus dem Haushalt des Fachdienstes Stadtgrün. Für Umsetzung der ersten sieben Flächen werden demnach 15.000 Euro benötigt. Für die Realisierung der weiteren fünf Standorte würden noch einmal 23.000 Euro anfallen, das Geld soll für den kommenden Haushalt beantragt werden.

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