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Für Frauenrechte und Demokratie08.02.2021



Text: Britta Lübbers
Foto: Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg
Geboren wurde Heike Fleßner 1944 in Esens. Nach dem Lehramtsstudium arbeitete sie als Hauptschullehrerin, bis sie zur wissenschaftlichen Assistentin und danach zur Studienleiterin an der Universität Oldenburg ernannt wurde. 1980 promovierte sie mit einer historischen Untersuchung zur öffentlichen Kleinkinderziehung auf dem Land. Ihre Habilitation 1994 befasste sich mit dem Thema „Mütterlichkeit als Beruf: Historischer Befund oder aktuelles Strukturmerkmal sozialer Arbeit?“ 1996 wurde Heike Fleßner Hochschuldozentin und außerplanmäßige Professorin an der Carl von Ossietzky Universität. Am Institut für Pädagogik gehörte sie zu jenen, die die Weichen für eine zukunftsweisende sozialpädagogische Lehre und Forschung stellten. Eine große Rolle spielte für sie die gender- und diversitätsbewusste Sozialpädagogik.
Heike Fleßner war maßgeblich am Aufbau der Frauenforschung in Oldenburg beteiligt. Sie initiierte einen interdisziplinären Masterstudiengang, der als Vorläufer der heutigen Frauen- und Geschlechterstudien gilt.
Von 1985 bis 1991 engagierte sie sich als Ratsfrau. Zunächst für die DKP, später parteilos stritt sie für soziale und feministische Belange. Heike Fleßner gehörte zu jenen Politikerinnen und Politikern, die aufgrund ihrer DKP-Zugehörigkeit mit zum Teil langjährigem Berufsverbot belegt wurden. Ermutigen ließ sie sich davon nicht, sondern trat umso beherzter für Grundrechte ein.
Ein Schwerpunkt ihrer Ratsarbeit waren Stadtentwicklung und Jugendhilfe. Als es in Oldenburg noch keine einzige öffentliche Krippe gab, wurde sie Mitbegründerin des Vereins zur Förderung öffentlicher Kleinkinderziehung, in dem sie über viele Jahre aktiv war. Auch gehörte sie zum Vorstand der Bertha Ramsauer Stiftung, die sich für Frauenbildung einsetzt.
2013 wurde sie Vorsitzende des Landesverbands Niedersachsen für pro familia. In seiner Traueranzeige würdigt der Verband ihre hohe Sachkenntnis, Zugewandtheit, Diskussionsbereitschaft und Freundschaft. Es waren diese Eigenschaften, die sie auf jedem ihrer Einsatzfelder zu einer ebenso angesehenen wie beliebten Mitstreiterin machten.
Am 2. Februar ist Heike Fleßner nach langer Krebserkrankung gestorben.

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