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Filme im Kino

Kammerspieldrama: Das Vorspiel23.01.2020

Text | Horst E. Wegener

Einerseits in eine Affäre zu einem Kollegen (Albinus) an ihrer Musikschule verstrickt, würde sie sich von ihrem Mann Philippe (Abkarian), einem Musikinstrumentenrestaurateur, nie trennen wollen. Und Jonas (Mishiev), der gemeinsame Teenagersohn von Anna und Philippe, wächst durchaus behütet und umsorgt auf. In puncto Vorlieben pendelt er zwischen dem klassischen Violine-Spiel und dem Mittun beim Eishockey – typisch Teenager. Vom überragenden Talent ihres neuen Schülers Alexander (Monti) ist Anna von Anfang an überzeugt. Steigert sich in dessen Unterrichtung und Formung mit Macht hinein – wohl auch, weil sie die Chance sieht, Alexander auf seinem Weg zur anstehenden Zwischenprüfung zu der Violin-Koryphäe aufzubauen, die sie selbst gern geworden wäre. Zuhause fühlen sich sowohl Annas Ehemann als auch ihr Sohn zusehends mehr vernachlässigt. Umso mehr, als ihre Musikschulen-Liaison Christian die Kollegin dazu überreden kann, höchst selbst aktiv in einem Streichquintett mitzuspielen.Regisseurin Ina Weisse leuchtet präzise aus, wie Annas Lebenslügen mit Macht aufbrechen. Und dank der überragend schauspielernden Hauptdarstellerin Nina Hoss gerät das Ergebnis gleichermaßen sehens- wie hörenswert. „Das Vorspiel“ überzeugt als mitreißendes Psychodrama


Das Vorspiel
Deutschland/ Frankreich ´19: R: Ina Weisse, D: Nina Hoss, Illja Monti, Simon Abkarian, Serafin Mishiev, Sophie Rois, Jens Albinus.
Wertung: + + + +       4/6
Casablanca: ab Do. 23.1.

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