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Wochenzeitung DIABOLO:
Capernaum – Stadt der Hoffnung17.01.2019

<i>Wochenzeitung DIABOLO:</i><br />Capernaum – Stadt der Hoffnung

Text | Horst E. Wegener

Zain (Rafeea) ist um die zwölf Jahre alt. Ungeachtet seines Teenageralters zerrt das Bürschlein die eigenen Eltern vor Gericht, denen er vorwirft, dass sie ihn in eine Welt hinein geboren hätten, in der es außer Armut nichts zu holen gäbe.

In Rückblenden entfaltet sich die Misere von Zains Familie, die im ärmsten Viertel von Beirut lebt. Die Begegnung des Zwölfjährigen mit der Illegalen Rahil (Shiferaw) fordert Zain eine kaum lösbare Aufgabe ab: Nachdem das Mädel spurlos verschwindet, sieht sich der Zwölfjährige zusehends mehr überfordert, auf Rahils Kleinkind aufzupassen. Überdies spitzen sich die Ereignisse zu, kumulieren in einer Gewalttat, die den Burschen schließlich ins Gericht treibt. Mit subjektiver Handkamera folgt Regisseurin Nadine Labaki ihrem kindlichen Hauptdarsteller durch die Abgründe seines Schicksals. Als Kinogänger muss man sich auf gut zwei Stunden Elend, verwahrloste, tieftraurige Menschen einlassen – starker Toback, der uns ans Drama „Lion: Der lange Weg nach Hause“ erinnert. Und hier wie dort gilt: Das Ergebnis dürfte wohl jedem früher oder später an die Nieren gehen.


Capernaum – Stadt der Hoffnung
Libanon ´18: R: Nadine Labaki, D: Zain Al Rafeea, Yordanos Shiferaw, Boluwatife Tresure Bankole, Kawthar Al Haddad.
Wertung: ✸ ✸ ✸ ✸   ✸ ✸
Cine k: ab Do. 17.1.

Foto: [font=-webkit-standard]Copyright Alamode Film[/font]

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