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Wochenzeitung DIABOLO:
Aufbruch zum Mond08.11.2018

<i>Wochenzeitung DIABOLO:</i><br />Aufbruch zum Mond

Text | Horst E. Wegener

Wem der Spurt ins All bis hin zur ersten Landung auf unserem Erdtrabanten noch halbwegs im Gedächtnis ist, den könnte es wundern, weshalb Hollywood diesem Ereignis nach so langer Zeit einen seiner Mainstream-Blockbuster widmet.

Und obwohl wir wissen, dass Neil Armstrong letztlich genau diese Ehre zuteilwerden sollte, am 21. Juli 1969 als allererster Mensch den Mond betreten zu dürfen, ahnt doch kaum jemand, welche Hürden, Dramen, Schicksalsschläge diesem Datum offenbar vorausgegangen waren. Oscar-Gewinner Damien Chazelle („La La Land“) adaptiert die Vorgeschichte der Apollo- und Gemini-Missionen, beginnt mit der familiären Tragödie der Armstrongs, deren kleine Tochter an Krebs stirbt – was ihren Vater seine Mondexkursionsfantasien zu einer Art höchstpersönlicher Trauerarbeit hochstilisieren lässt. Ryan Gosling alias Neil Armstrong meistert es, uns jemanden zu präsentieren, der nichts nach außen tragen kann und dem ein Stein, der größer als das Universum zu sein scheint, auf der Seele liegt. Während dieser Antiheld nach den Sternen greift, versucht seine Frau mal mehr, mal weniger stoisch, den irdischen Alltag mit zwei Jungs zu bewältigen. Das Himmelfahrtskommando der NASA-Astronauten ist mitunter so halsbrecherisch inszeniert, dass uns der Atem stockt. „Aufbruch zum Mond“ verlangt Geduld, die mit intensiven Bildern und Emotionen belohnt wird.


Aufbruch zum Mond
USA ´18: R: Damien Chazelle, D: Ryan Gosling, Claire Foy, Jon Bernthal, Pablo Schreiber, Jason Clarke.
Wertung: ✸ ✸ ✸ ✸ ✸  
Casablanca: ab Do. 8.11.

Foto: Copyright Universal Pictures International France

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