LzOLzO
OLDENBURG
Samstag

16

November

Foto:
Gärten in der Innenstadt

Hier geht es zu den aktuellen Ausgaben

Suche:

direkte Antwort ohne Umwege!

Kleinanzeigen

Filme im Kino

Wochenzeitung DIABOLO:
Bohemian Rhapsody01.11.2018

<i>Wochenzeitung DIABOLO:</i><br />Bohemian Rhapsody

Text | Horst E. Wegener

1970 hat er es endlich geschafft: Der stimmgewaltige Außenseiter Farrokh Bulsara, 1946 auf der exotischen Insel Sansibar zur Welt gekommen, tritt in London der Rockband von Brian May und Roger Taylor bei. Mit John Deacon am Bass ist die Combo komplett.

Und mit Bulsara, längst auf den Künstlernamen Freddie Mercury hörend, der als exaltierte Rampensau der Vierertruppe notorisch nach Öffentlichkeit lechzt, legen Queen, wie sich die Progrocker alsbald nennen, einen schier kometenhaften Durchmarsch im Showbiz hin. Dabei verweigert sich die Combo konsequent dem Mainstream, wird lieber ausgiebig experimentiert. 1975 nimmt man den alles andere als radiokonformen Song „Bohemian Rhapsody“ auf, bringt ihn gegen den Willen der Plattenfirma in Umlauf – und fährt einen Gigaerfolg bei den Fans ein. In den 1980ern lebt Queen-Sänger und Komponist Mercury nicht nur seine Bisexualität exzessiv aus, sondern nimmt alles an Drogen, was gerade angesagt ist oder versucht sich als Solo-Künstler – das Leben auf der Überholspur, dass das Partytier rund um die Uhr führt, kann nicht ewig gutgehen. 1985 kommt die zerstrittene Band mit ihrem zwischenzeitlich an Aids erkrankten Sänger für ein Live Aid-Konzert wieder zusammen, gelingt Queen ein legendärer Auftritt. Da es Mercury jedoch unmöglich scheint, zwischen Tourneen und Studiosessions einen Gang runter zu schalten, ist der Tod des Exzentrikers absehbar.
So extravagant das Leben des Ausnahmekünstlers verlaufen sein mag, so konventionell fächert „Bohemian Rhapsody“-Regisseur Bryan Singer seine Musikerbio auf. Der „X-Men“-Regieroutinier hängt Karrierestationen des Queen-Sängers hintereinander, zeichnet dessen Alltag nach. Und je länger wir Rami Maleks furios gelungener Mercury-Verkörperung zuschauen und zuhören, desto mehr leuchtet uns die Hauptthese von „Bohemian Rhapsody“ ein: Dieses Stimmwunder sitzt privat bis zum Tod anno 1991 hartnäckig zwischen sämtlichen Stühlen, ist nurmehr live on stage  mit sich im Reinen. Das Ergebnis: Ein Muss, nicht nur für Queen-Fans.


Bohemian Rhapsody
GB/USA ´18: R: Bryan Singer, D: Rami Malek, Lucy Boyton, Joseph Mazzello, Tom Hollander.
Wertung: ✸ ✸ ✸ ✸ ✸ ✸
CinemaxX: ab Do. 1.11.

Foto: Copyright 2017 Twentieth Century Fox

Sonderseiten
MoX-DIABOLO Ratgeber
EXB Handwerk