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Mox Porträt: Minutiöse Arbeit
Axel Schneider, Zerspanungsmechaniker27.08.2019



So viel Präzision muss sein. Und genau darum geht es auch in der eigentlichen Arbeit eines Zerspanungsmechanikers, bei der ‚spanabhebend‘ Bauteile hergestellt werden. Bei dieser fast schon filigranen Tätigkeit ist höchste Konzentration gefragt: „Man arbeitet auf die zweite bis dritte Nachkommastelle hinterm Millimeter, wir reden also vom Tausendstel Millimeter. Da braucht man definitiv Gespür und Geschick.“ Umso besser, dass Axel schon in jungen Jahren eine Begeisterungsfähigkeit für detaillierte Arbeiten hegt und ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen mitbringt. Beste Vorrausetzungen für seinen Beruf. Denn dort werden mithilfe von großen, stationären Werkzeugmaschinen, die wiederum andere Werkzeuge bewegen, Werkstücke aus verschiedenen Materialen gefertigt. „Nach den Vorgaben einer Zeichnung wird dann das Rohmaterial mittels der Maschinen so bearbeitet, dass man das Metall, das man eben wegnehmen möchte, weggefräst oder gedreht wird.“ In der Fachoberschule, im Neigungsbereich Technik, kam der junge Mann zum ersten Mal in Berührung mit diesen Vorgängen. In der elften Klasse, die sich in eine schulische und praktische Hälfte gliederte, wurden diese Einblicke ermöglicht. „Das enthaltene Praktikum teilte sich wiederum auch in zwei Teile auf. Einmal zehn Wochen Metall und dann zehn Wochen Elektro. In diesem Metallpraktikum von der FOS bin ich zum ersten Mal an Werkzeugmaschinen heran gekommen. Ich arbeitete beispielsweise mit Dreh- und Fräsmaschinen, mit denen man Stahl quasi ‚schneiden‘ kann.“ Ein für den damaligen Schüler äußerst beeindruckender Vorgang. Und diese Faszination für diese Arbeit hält noch immer an. Das wird nicht zuletzt dadurch deutlich, wie der Bremer Zerspanungsmechaniker den Stellenwert seines Gewerbes betont. „Zerspanung ist einfach das Rückgrat der deutschen Industrie und das seit ungefähr 150 Jahren. Deutschland ist ein Land des Maschinenbaus beziehungsweise des Schwermaschinenbaus. Die Herstellung von Autos, Eisenbahnen, Schiffen, generell Maschinen aller Art und auch Rüstungsgüter fallen hier an.“ Wem das zu weit hergeholt erscheint, der unterschätzt die Wichtigkeit und den Einsatz des Zerspanens für den alltäglichen Gebrauch. „Wenn man einmal darüber nachdenkt, dass so einiges, was wir in unserem alltäglichen Leben benutzen, auf diesen Vorgang zurück zu führen ist, dann wird einem die Wichtigkeit bewusst.“ Derzeit ist Axel bei einer Firma angestellt, die in der Automatisierungstechnik arbeitet. „Wir bauen Greifwerkzeuge, die an Roboter geschraubt werden. Wir bauen sozusagen die Teile, die ein Roboter an sich hat, damit er ein Blech greifen kann.“ Die erste Hälfte seiner Ausbildungszeit arbeitete Axel mit konventionellen Maschinen. Ab Mitte des zweiten Lehrjahres wurde er mit der Bedienung von so genannten CNC Maschinen vertraut gemacht, die auch seinen jetzigen Arbeitsalltag bestimmen. „Die klassische, konventionelle, analoge Werkzeugmaschine bedient man mit Handrädern, durch die man dann die Maschine fährt und Zustellbewegungen ausführt. Bei der computergesteuerten Variante programmiert man praktisch nur noch die Kontur in die Maschine, in der mehrere Werkzeuge und die entsprechenden Schnittdaten auf einmal enthalten sind. Das Ganze läuft dann mehr oder weniger automatisch ab.“ Wie es etliche Handwerksberufe zu beklagen haben, so ist auch in Axel Schneiders Gewerbe ebenfalls ein Rückgang von Fachkräften zu vermerken. Die Gründe hierfür sind auf verschiedene Faktoren zurück zu führen. „Zum einen bilden die Firmen zu wenig aus, zum anderen finden sie auch oftmals keine guten Auszubildenden mehr. Das mag an der Vielschichtigkeit und Komplexität des Berufes liegen.“ Und die Themen, die im Alltag eines Zerspanungsmechanikers gestreift werden, sind fürwahr breitgefächert: Es geht um Temperaturen, Harmonien vieler Art, Materialbeschaffenheit, Schneidgeometrie und zuweilen auch Mathematik. „So einen Pythagoras oder einen Sinus Satz sollte man an der Maschine einfach anwenden können. Ohne Nachschlagen.“

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