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Kompromisslösung25.06.2020



Text und Foto  |  Christoph Kienemann

Mit dem Ausbau der Hindenburgstraße beabsichtigt die Verwaltung eine lang überfällige Maßnahme zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur der Stadt anzugehen. Die Politik begrüßt die Maßnahme grundsätzlich, trotzdem fasste der Verkehrsausschuss am Montag keinen Beschluss über den Ausbau. Darüber hinaus wurde die E-Mobilitätsstrategie der Stadt besprochen und mehrere Anträge zum ÖPNV standen auf der Tagesordnung.
Die Stadtverwaltung beabsichtigt, die Hindenburgstraße zwischen der Lindenallee und dem Prinzessinweg auszubauen. Der Ausbau umfasst den vollständigen Neubau der Fahrbahn und der Nebenanlagen. In Teilbereichen soll auf der Nordseite, im Bereich des Theodor-Tantzen-Platzes, des Kaiserteiches und der Dobbenwiese, aus Natur-und Landschaftsschutzgründen auf die Erstellung neuer Nebenanlagen verzichtet werden. Die Straße befindet sich seit Jahren in einem äußerst schlechten Zustand, zudem sei der Untergrund für eine moderne Straße nicht ausreichend, begründete Johann de Buhr von der Stadtverwaltung die Ausbaupläne. Die Planungen der Stadt sehen vor, dass zukünftig kein Parken auf der Fahrbahn erlaubt sein soll. Hierfür werden Parkbuchten angelegt. Die Fahrbahnbreite soll sich auf 6m verringern. Der Radverkehr auf der Fahrbahn geführt werden. Im Bereich des Theodor-Tantzen-Platzes soll die Natursteinpflasterung beibehalten werden, um den Belangen des Denkmalschutzes Rechnung zu tragen. Die grüne Ratsfraktion beantragte zudem die Herausnahme der Straße aus dem Vorbehaltsnetz der Stadt, um hier eine Tempo-30-Zone zu schaffen. „Hier wäre Tempo 30 notwendig, um den Radverkehr zu schützen“, so Sebastian Beer (Grüne). Dieser Antrag konnte sich jedoch nicht durchsetzen, da die Stadt bei einer Herausnahme der Straße auf Fördergelder des Landes hätte verzichten müssen. Die Fraktionen fassten keinen Beschluss zum Ausbau und wollen nun im Verwaltungsausschuss am 29.Juni entscheiden. Im September soll dann eine Anwohner*innenversammlung durchgeführt werden.
Berichtet wurde zudem über den Stand der Arbeiten an einem E-Mobilitätskonzept für Oldenburg. Hier stand vor allem die weitere Elektrifizierung der städtischen Dienstfahrzeugflotte im Fokus. Hierzu führt das Büro EcoLibro aus Troisdorf derzeit eine Studie durch. Demnach hätten 99% der Fahrten mit städtischen Dienstwagen auch elektrisch stattfinden können. Im Schnitt nutzen die Mitarbeiter*innen der Verwaltung ihre Dienstwagen für Fahrten mit einer Länge von 33 km. Eco-Libro kommt derzeit zu dem Schluss, dass durch eine bessere Disposition der Dienstfahrzeuge, deren Anzahl von 106 auf 20 reduziert werden könnte. Weiterhin gebe es ein großes Potenzial für den Einsatz von E-Bikes. Die Maßnahmen könnten kostenneutral durchgeführt werden, eine Einsparung von ca. 60% des derzeitigen Co2-Ausstoßes sei möglich. „Wir sind sehr zufrieden mit den Zwischenergebnissen“, kommentierte Verkehrsdezernent Sven Uhrhan.
Ein fahrscheinloser Nahverkehr in den Bussen der VWG würde die Stadt wohl 18 Millionen Euro im ersten Jahr kosten. Die Gruppe Linke/Piraten setzt sich weiterhin für eine Einführung eines fahrscheinlosen Systems ein, bei dem die Kosten zumindest teilweise durch die öffentliche Hand kompensiert werden sollen. Bis zum Jahr 2028, bis dahin ist die VWG mit der Durchführung des Busverkehrs beauftragt, würden ca 159 Millionen Euro kompensiert werden müssen. Die Kosten für ein Sozialticket schätzt die VWG mit 900.000 Euro im Jahr ein.

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