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MoX Soundcheck KW1005.03.2025











Texte: Horst E. Wegener


Michi: DIRTY TALKS (VÖ: 28.2.)
Dank ihrer Mutter, deren Wurzeln sich mexikanisch-philippinisch verorten lassen und einem aus Spanien stammenden Vater entsprach Michelle Guerrero von klein auf dem gängigen Klischee, Rhythmus im Blut zu haben. Dass man zuhause Soul hörte, führte bei dem in den USA aufwachsenden Temperamentsbündel dazu, sich als Tänzerin auszutesten. Und Michi war schon Mitte zwanzig, als ihr endlich klar wurde, wieviel mehr ihr das Musikmachen liegen würde. Gesagt, getan – gekonnt kombiniert „Dirty Talks“ Neo-Soul mit Klassikern der Dancefloor-Ära. Fast wäre man geneigt, sich als Hörer ausschließlich den zum Tanzen auffordernden Tracks hinzugeben, doch dann würde uns die Bedeutung der bitter-süßen kämpferischen Texte entgehen. Was von der mehrfach trennungsgeschädigten Musikerin beim Schreiben als persönliche Therapiemöglichkeit begriffen wurde, könnte einem beim Liebeskummer bewältigen als musikalischer Ratgeber dienen. Und helfen.


Jonathan Roy: SYMPHONY OF DOUBTS (VÖ: 28.2.)
Obwohl er schon mit etlichen Hits in den kanadischen Charts hatte punkten können, kam der teils im ländlichen US-Bundesstaat Colorado, teils in der frankokanadischen Metropole Montreal aufwachsende Popsänger Jonathan Roy nach Jahren im Business zur Überzeugung, dass es seinen Texten an Tiefgang mangeln würde. Kurzerhand löste der Sinnsucher seine Wohnung auf, um on the road die USA zu durchqueren. Am Ende dieses Trips strandete Roy auf dem Pacific Coast Highway bei L.A., wo ihm die Herzblut-Ballade „Keeping me alive“ einfiel – ein musikalisches Wiedererweckungserlebnis, dem seither zig weitere Songperlen folgten, deren Texte stets sowohl persönliche als auch politische Themen verhandeln mochten. Für „Symphony of Doubts“ lud Roy Gleichgesinnte zu spontanen Jams – und produzierte ungemein detailgetreue Seelentröster.  


The Devil makes Three: SPIRITS (VÖ: 28.2.)
Atemberaubend, mit welcher Intensität das im kalifornischen Küstenstädtchen Santa Cruz gegründete Americana-Trio The Devil makes Three seit 2002 Blues, Rock, Punk, Folk und Bluegrass durcheinanderwirbelt, um das Ergebnis auf „Spirits“ zu einer Reise durch Trauer, Sucht, Trennung nebst persönlicher Widerstandskraft auszuweiten, die uns trotz der beinharten Texte rhythmusgetrieben vorgesetzt werden. Dabei ergeben zwei Gitarren, ein Kontrabass und der dreistimmige Gesang einen unverwechselbaren Sound, der Gedanken an ein möglicherweise fehlendes Schlagzeug keine Sekunde lang aufkommen lässt. Energetisch!


Vil: MOONS (VÖ: 7.3.)
Vier Jahre sind seit dem Debütalbum des Klangalchemisten-Duos Lovis Bechmann und Julius Pollux Rothlaender ins Land gegangen. Zeit, die von den beiden zwischen Nordjütland, Reykjavik und Berlin hin und her pendelnden Weltenbummlern intensiv genutzt wurde, um dem idealen Sound für ihre „Moons“-Kompositionen auf die Spur zu kommen. Ihn zu finden und mit einer passenden Melodie zu veredeln, mag leichter klingen als man sich´s denken sollte – doch wer jetzt die Augen schließt und neugierig lauscht, kann die entschleunigenden Interpretationen unverkrampft genießen. Berauschendes Kino für die Ohren.


Gentle Beast: VAMPIRE WITCH REPTILIAN SUPER SOLDIER (VÖ: 7.3.)
Gentle Beast, der Bandname trifft den Nagel auf den Kopf, da sich das seit 2017 aktive Schweizer Quintett sowohl von hartem Rock als auch von psychedelischen Klängen und sphärischen Vocals inspirieren lässt. Auf ihrem zweiten Album breitet die Basler Truppe schier aberwitzige Stories vor uns aus, die mal von zugedröhnten Hexen, umherstreifenden Mammuts und rachsüchtigen Büffeln handeln, oder sich wesentlich irdischeren Themen wie dem Klimawandel zuwenden. Wütend, gewitzt, selbstbewusst präsentiert – zum laut und hinhören empfohlen!

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