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Manchmal flutscht es einfach05.03.2025

Text & Foto: Thea Drexhage

So oder so ähnlich lief es bei den vier Musikern aus Neusüdende im Jahr 2023. Gitarrist Björn, Drummer Markus und Bassist Humpel spielten schon viele Jahre gemeinsam und waren auch in einigen Projekten getrennt voneinander unterwegs. Die letzte Band von Jan hatte sich derweil während der Pandemie getrennt, doch es sollte noch eine letzte Show geben, bevor endgültig Schluss war. Leichter gesagt als getan, denn zwei der ehemaligen Bandmitglieder waren längst verzogen und Hilfe am Schlagzeug musste her. Dafür konnte Markus gewonnen werden und der musikalische Funke zwischen den beiden hat so gut gezündet, dass Markus Jan zur Probe eingeladen hat. Nach ein paar Proben wurde klar, dass aus den vieren etwas Ernstes werden sollte – die ersten eigenen Songs waren schnell geschrieben und sollten dementsprechend auch schnell aufgenommen werden. Ein Bandname musste also her. Pointless – sinnlos, das klingt erst einmal resignierend, doch irgendwie passte es ganz gut, denn natürlich kann man allem einen Sinn geben. „Der Name beschreibt auch die Quintessenz unserer Lieder, die können zuversichtslos wirken, aber dann gibt es die Option den Kopf in den Sand zu stecken oder aus dieser Lage wieder herauszukommen. Passend dazu haben wir dann auch ein Lied mit diesem Titel geschrieben.“, erklärt Markus. Nach mehreren erfolgreichen Proben wurde es dann Zeit, die erste EP „We are“ aufzunehmen – komplett in Eigenregie im kleinen Heimstudio von Gitarrist Markus, der dann auch das Mastern übernahm. Der DIY-Aspekt ist für Pointless sehr wichtig. Schnell einigten sie sich darauf, keine großen kommerziellen Ziele zu verfolgen, sondern einfach das zu machen, was sich gut und richtig anfühlt. Dazu gehört zum Beispiel, die Songs so aufzunehmen, dass die Liveenergie der Band auch auf der Konserve spürbar ist. Das bedeutet nicht, die ganze Platte live am Stück einzuspielen, aber wohl, auf kleine Tricksereien wie Autotune oder AI-Technik weitestgehend zu verzichten. „Wir machen nichts auf Platte, was wir so nicht auch live spielen können. Was bei den Aufnahmen entsteht muss aus uns kommen und auch umgesetzt werden können.“, erzählt Jan. Dieser kümmert sich auch um die Promo-Themen der Band, während Markus sich mit Social-Media-Themen befasst und Humpel seine Tochter dafür gewinnen konnte, das erste Musikvideo der Band aufzunehmen. Mehr DIY geht kaum. Das Ergebnis der ersten Aufnahmen ist eine sechs Songs umfassende Wave-Ep. Ein bisschen gruftig, ein bisschen 80er, viele Synthies, ganz entgegen dem aktuellen Zeitgeist. Auf die 80er können sich alle Bandmitglieder gut einigen, obwohl ihre musikalische Sozialisierung sehr unterschiedlich war. Humpel hat beispielsweise überall da Bass und Gitarre gespielt, wo es Spaß machte. Sei es in einer Hardcore-Punk Band oder im Jazzbereich, während Markus Wurzeln eher im Trip Hop liegen und Björn seine Inspiration bei Pink Floyds David Gilmour fand. Und Sänger Jan? Der merkte ausgerechnet bei Stayin‘ Alive von den Bee Gees, dass er gern singen möchte – was ihn dann unlogischerweise erst auf Hip-Hop-Pfade brachte. Sich selbst so richtig auf einen Stil festlegen mag also niemand von Pointless, aber zusammen im Proberaum, da flutscht es dann irgendwie. Und zwar so gut, dass die zweite EP Substance kurz vor der Vollendung steht – und schon wieder so viel neues Material in den Köpfen schlummert, dass Pointless direkt im Studio bleiben könnten. Aber jetzt soll es erstmal wieder auf die Bühnen gehen, denn live finden sie, kommt ihre Musik noch immer am besten rüber. Ein paar Auftritte in der Region sind für die nächsten Monate geplant – wenn man sie fragt, wo sie gern einmal spielen würden, dann heißt’s nur „Wir nehmen alles!“. Der Bock ist da, also her mit den Bühnen.