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Klosterbeben in Hude05.02.2025



Interview & Foto: Thea Drexhage

MoX: Metal in Hude? Wie kommt’s?
Heike Lau: 2023 hat der Vorstand im Kulturverein Hude zum Teil gewechselt. Ich bin dort für Social Media und Marketing verantwortlich. Wir haben uns ein wenig umgeguckt, was man denn machen könne, um ein breites Programm anbieten zu können. So ist Bernd Stolle auf uns zugekommen und hat gesagt, er hätte in der Partnerstadt von Hude mal ein Rockfestival gehabt, umsonst und draußen war das, und sowas wäre doch auch mal was in Hude. Und da sind wir als Verein offen – wenn Bürger auf uns zukommen und sagen, sie würden gern etwas machen und beteiligen sich dann in der Arbeit. Dann gucken wir, wie viel Manpower wir auf die Beine stellen können, um zu unterstützen. So ist letztes Jahr im Juli das Rock am Waldstadion zustande gekommen, in Kooperation mit dem F.C. Hude. Für uns war das so ein „Lass-mal-gucken-Projekt.“
Wir sind überrannt worden, waren ausverkauft beim ersten Mal und es folgte so viel positives Feedback, das uns zeigte, dass die Menschen Lust auf dieses kleine Festival hatten. Dass wir dann gesagt haben, das machen wir nochmal. Für mich persönlich ist das ein Herzensprojekt. Ich mag gern Metal-Musik und habe schön auf den größeren Metalfestivals wie dem Wacken oder Reload gedacht, dass man doch ein bisschen davon auch nach Hude holen könnte. Während des Rock Am Waldstadion Festivals haben wir teilweise schon am selben Abend Bewerbungen von Metalbands bekommen, sodass wir uns entschieden haben, das Event zu vergrößern auf zwei Abende mit 10 Bands, und haben nun einen riesigen Spaß in der Organisation.
MoX: Warum dann die Umbenennung?
Heike Lau: Mit „Klosterbeben“ zahlen wir auf das zukünftige Touristikkonzept der Gemeinde ein, weil wir ja die Klosterruine als Unique Selling Point haben. Wenn das jetzt kein Pilotprojekt mehr ist, sondern ein fester Bestandteil von Hudes Kultur werden sollte, wollen wir das nun richtig aufbauen. Wir haben nun auch eine Domain gekauft, die Website erstellt, das Logo entworfen, Verträge mit den Bands gemacht, Sponsoren gewonnen. Es ist dabei sehr schön, so viel Feedback aus der politischen Gemeinde in Hude zu haben, die das Projekt unterstützt.
Wir planen mit 1000 Eintrittskarten als Maximum. Wenn wir 750 verkaufen, sind wir schon sehr stolz. Das erfordert dann aber auch ein anderes Sicherheitskonzept, das über die Befähigung der Gemeinde hinausgeht. Da müssen wir mit dem Landkreis zusammenarbeiten und brauchen Unterstützung, die wir sowohl von Gemeinde und Landkreis bekommen. Der Landkreis fördert unser Festival auch mit der Kulturförderung, weil wir darauf achten, sehr viel mit lokalen Bands zu arbeiten – da ist eine Band aus Ganderkesee, aus Oldenburg, Delmenhorst, Wildeshausen – ich glaube, die größte Entfernung geht nach Aurich. Wir möchten gern, dass die Region von dem Festival profitiert.
MoX: In einer Zeit, wo es die Veranstaltungsbranche generell schwer hat, wie überwindet man sich da, etwas Neues auf die Beine zu stellen?
Heike Lau: Mit Mut! Wir haben eine ganz tolle Unterstützung auch durch unsere Huder Wirtschaft – das kann man auf der Homepage unter der Sparte Sponsoren sehen. Da sind Menschen dabei, die meinetwegen Geschäftsführer, Ärzte oder in ähnlichen Positionen sind und die haben Bock auf Metal. Die haben zum Teil auf so etwas gewartet, so empfinden wir das zumindest. Die Menschen der Metalcommunity sind überall versteckt und halten zusammen! Das freut uns natürlich total!
MoX: Warum sollte Hude auch nicht können, was Wacken kann? War ja auch mal nur ein Dorf…
Heike Lau: Das ist das geheime Ziel, das Wacken des Oldenburger Landes zu werden…(lacht) Nein im Ernst, wir haben auch jetzt schon so viele Bewerbungen von Bands, die wir für dieses Jahr ablehnen müssen, weil das Programm schon steht, das wir schon eine Liste für das nächste Jahr anlegen. Das wirkt jetzt für unseren kleinen Verein manchmal schon größenwahnsinnig.
MoX: Wie wurde das Festival im letzten Jahr aufgenommen?
Heike Lau: Auch bei uns im Verein ist ja nicht jeder Metal-Fan, aber die Energie der Leute, der 500 Menschen die 2024 da waren, hat auch die Skeptiker beeindruckt. Wir hatten ja volles Programm mit Moshpit und allem Drum und Dran, aber alle waren gut gelaunt und haben auf sich aufgepasst.
MoX: Den Preis habt ihr mit 40 Euro im VVK für das Kombiticket sehr niedrig angesetzt.
Heike Lau: So wollen wir es vielen Menschen möglich machen, an der Kultur teilzunehmen. Ich sehe ja selbst, dass heutzutage oft hohe Preise verlangt werden, aber bei uns steht kein wirtschaftlicher Zweck dahinter. Wir sind ein gemeinnütziger Verein mit vielen ehrenamtlichen Helfern. Wir wollen kostendeckend durch den Abend kommen. Natürlich wird das Festival eine Summe kosten, die wir so nicht aus der Tasche bezahlen können, das müssen wir mit den Eintrittsgeldern abdecken. Daher freuen wir uns, wenn der Vorverkauf gut genutzt wird. Unsere Prämisse ist es aber auch, dass die Bands nicht umsonst spielen. Die Kunst soll ihren Wert haben. Wir müssen aber auch sagen, dass uns die Headliner noch sehr entgegengekommen sind.
MoX: Was glaubst du, hebt euer Festival von anderen in der Region ab?
Heike Lau: Die Möglichkeiten! Erstmal bleiben alle trocken, denn es wird in einem großen Zelt stattfinden. Wir haben außerdem für den Samstag ein Frühstück im Klostermuseum geplant, wo man gegen einen kleinen Aufpreis die historischen Mauern besichtigen und ein bisschen Kultur tanken kann. Und 10 Bands auf dem Metalspektrum für 40 Euro – das geht doch nur in Hude! Und mit unserem tollen Bahnhof sind wir nachhaltig erreichbar!
MoX: Was plant der Kulturverein noch in diesem Jahr?
Heike Lau: Das Dormitorium (12.-13.7.). Wir haben den Traum eines Mittelalter-Fantasie-Fests für Familien im Park der Villa Marienhude ohne Eintritt. Es soll ein Heerlager dort stattfinden, ein Kettenhemdschmied wird da sein, es soll Vorlesezelte für die Kinder geben und natürlich Essen und Trinken. Auch die Band Off Limits wird am Samstagabend ein Konzert umsonst und draußen spielen. Wir sind noch in den groben Zügen der Planung und hoffen, das mit Sponsoren so zu ermöglichen, dass jeder dort hin kann.

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