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Buch-Tipps

„Jenseits aller Zeit“ von Sebastian Berry05.02.2025



Interview & Foto: Thea Drexhage


MoX: Wovon handelt der Roman?
Silke Blomenkamp: Sebastian Barrys Roman ,Jenseits aller Zeit" erzählt die Geschichte von Tom Kettle. Der irische Kriminalbeamte im Ruhestand lebt sehr zurükkgezogen in einer kleinen Wohnung auf einer Burg, die direkt an der Irischen See liegt. Die Handlung beginnt sehr idyllisch in der wunderschönen Landschaft an der Küste, wird aber zunehmend düsterer nach dem Besuch zweier ehemaliger Kollegen, die einen alten Mordfall aufklären wollen, in dem auch er einst ermittelt hat und der ihm sehr nahe ging. Dieser Fall, der nie aufgeklärt wurde, weckt in ihm traumatische Erinnerungen an seine Kindheit, dramatische Ereignisse in seinem Leben wie den Verlust von Ehefrau und den beiden Kindern. In dem ruhigen, einfühlsamen und trotz allem auch humorvollen Erzählstil verknüpfen sich verdrängte reale Erinnerungen und Phantasie und erlauben dem Leser einen tiefen Blick in die Seele von Tom. Es geht um Alter, Schuld, Verlust und Vergangenheits-bewältigung vor dem Hintergrund der irischen, tief religiösen, katholisch geprägten Gesellschaft.
MoX: Was hat Ihnen besonders gut gefallen?
Silke Blomenkamp: Ich mag Bücher, die mich überraschen. Ich hatte einen ,,normalen" Krimi erwartet, aber dank des vielschichtigen Protagonisten ist die Handlung viel komplexer. Barry erzählt ruhig und einfühlsam und die Geschichte erschließt sich dem Leser erst nach und nach. Insgesamt ist das Buch spannend, gut lesbar und gewürzt mit einer Prise Humor. Hans-Christian Oeser hat den Roman großartig übersetzt und die Stimmung sehr gut eingefangen.
MoX: Wem würden Sie das Buch empfehlen?
Silke Blomenkamp: Blomenkamp: Ich würde es allen Lesern empfehlen, die Lust auf einen Krimi der anderen Art haben und nicht diese einfachen Ermittlungsgeschichten mit einem Mordfall, der dann gelöst wird, suchen. Es ist ein Buch für Leute, die gerne lesen und die sich darauf einlassen, dass die Geschichte des Kommissars hier sehr tiefgründig erzählt wird. Es ist auch für jene, die einen sehr literarischen Erzählstil mögen.
MoX: Wie haben Sie das Buch gelesen?
Silke Blomenkamp: Natürlich in gedruckter Form, als Buchhändlerin ist mir das immer am liebsten. Ich finde, es ist auch ganz toll aufgemacht. Der Steidl-Verlag gibt sich immer ganz große Mühe mit den Büchern, auch von außen – schon am Titelbild kann man sehen, wie der Tom Kettle in sein altes Leben zurückfällt. Wir suchen ja hier im Laden unsere Bücher selbst aus und bei diesem hat mich der Klappentext sehr angesprochen. Ich würde jederzeit wieder ein anderes Buch von ihm lesen.
MoX: Was wissen Sie über den Autor?
Silke Blomenkamp: Sebastian Barry ist 1955 in Dublin geboren und in Irland ein sehr populärer Autor. „Jenseits aller Zeit“ ist nicht sein erster Roman, er hat schon vieles geschrieben, darunter auch Lyrik, Prosa oder Theaterstücke. Dies ist aber das erste Buch, das ich von ihm gelesen habe.

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