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Wer ist eigentlich...19.02.2025



Text und Foto: Thea Drexhage

Kinder und Jugendliche könnten sich oft Spannenderes vorstellen, als einen Ausflug ins Museum zu unternehmen, aber es gibt auch jene, die sich davon inspirieren lassen. Zu ihnen gehört definitiv Anna Heinze, die bei einer Schulexkursion in das St. Annen-Museum für Mittelalterliche Kunst in ihrer Heimatstadt Lübeck das Konzept Museum für sich als spannenden Arbeitsplatz fernab des schnöden Schreibtisches entdeckte. So folgte auf die Schule ein Studium der Kunstgeschichte, gar nicht unbedingt mit der Absicht, direkt im Museum zu arbeiten, auch eine akademische Karriere schien für die Norddeutsche durchaus möglich. Sie studierte in Bamberg und Berlin und verbrachte auch ein Jahr in Florenz, bevor sie sich nach ihrer Promotion entschied, doch gern im Museumsbereich arbeiten zu wollen. Es ging zurück in den Norden für ein Volontariat an der Kunsthalle Hamburg, der sie auf den beruflichen Einstieg in die Branche vorbereitete. „Natürlich ist es aber so, dass es diese Stellen nicht wie Sand am Meer gibt. Ich bin dann auf eine Ausschreibung in Oldenburg gestoßen, hatte die Stadt vorher aber nie auf dem Schirm. Also bin ich das erste Mal hergefahren und habe mir die Museen angeschaut, und war total beeindruckt von dem, was ich hier vorgefunden habe. Also habe ich mich beworben und das hat funktioniert“, erzählt sie. Neun Jahre später ist sie noch immer begeistert von der Stadt und Kultur und übernimmt im Landesmuseum Kunst und Kulturgeschichte, das beispielsweise mit einem viel kleineren Team auskommen muss als die Kunsthalle Hamburg, viele verschiedene Aufgaben. Zu diesen zählt natürlich vor allem, das Große und Ganze im Blick zu haben und mit dem Team ein Programm zu gestalten, dass sich einerseits mit der Sammlung und Vergangenheitskunst befasst, aber auch die Gegenwart nicht aus dem Auge verlieren darf, denn das sind schließlich die Sachen, die hoffentlich in 100 Jahren auch in Museen zu finden sein werden. Auch steht sie im engen Austausch mit den einzelnen Abteilungen, die sich über Forschungsprojekte, Restaurierung, Bildung und Vermittlung, Provenienzforschung, Ausleihe oder Öffentlichkeitsarbeit erstrecken. „Den meisten Spaß macht die Arbeit mit den Menschen und den Kunstwerken, das gemeinsame Gestalten und Überlegen von Themen in diesen wunderschönen Räumlichkeiten.“, schwärmt die 43-Jährige. In den vergangenen neun Jahren gab es dabei viele Highlights für Anna Hinze, die prägendsten dabei sicher die Zusammenarbeit mit zeitgenössischen Künstler*innen und ihren Werken: „Es gab schon so viele Situationen, in denen ich dachte, dass ich mich immer an diese erinnern werde, besonders bei den zeitgenössischen Ausstellungen. Die Künstler, mit denen ich mich in meinem Studium befasst habe, waren ja meist schon hunderte Jahre tot. Hier denke denen ich zusammenarbeiten durfte.“ ich nun an Michael Ramsauer oder Jub Mönster, mit
Wie die einzelnen Themen ins Landesmuseum kommen, ist dabei ganz verschieden, denn das Gebiet der Kunst ist vielfältig. Ein Regionalbezug oder ein zeitaktuelles Thema können ausschlaggebende Faktoren sein. So wird es im Sommer eine Ausstellung zu Ludwig Münstermann geben, der zwar eng mit der Region verbunden, aber nur wenigen ein Begriff ist. Er wirkte in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts als Bildhauer und hat in zahlreichen Kirchen des Oldenburger Landes Altäre und Kanzeln gestaltet. „Er muss ein Punk seiner Zeit gewesen sein, so exzentrisch und mutig in der Art und Weise, wie er seine Figuren gestaltet hat. Ich finde, dass er zu Unrecht so unbekannt ist und dass wir seine Arbeiten nun einmal ordentlich präsentieren sollten.“, erzählt sie. Neben dem Pflegen der Kunstwerke gilt es auch, die historischen Gebäude in Schuss zu halten. Ein Traum für die Zukunft wäre unter anderem moderne Erweiterungen bzw. Anbauten, die einerseits die umfangreiche Sammlung sicher beherbergen sollen und andererseits die Museen mit Cafés und Shops attraktiver für das Publikum gestalten, denn einer der ganz wenigen Nachteile, die Anna Heinze in Oldenburg sieht, ist die geografische Lage. Man kommt nur selten auf Durchreise vorbei, sodass Touristen sich aktiv dafür entscheiden müssen, herzukommen. Da können attraktive, kulturelle Angebote nur von Vorteil sein.

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