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MoX Soundcheck KW 02/2311.01.2023











Texte: Horst E. Wegener


Billy Nomates: CACTI (VÖ: 13.1.)

Billy Nomates ist eine im englischen Bristol lebende Songwriterin, Produzentin und Multiinstrumentalistin. Nach ihrem 2020 veröffentlichten Debütalbum und einer EP steht uns jetzt das zweite Studioalbum der Britin ins Haus. Dabei war es Nomates im Vorfeld dieser Produktion vor allem  wichtig, sich Antworten auf die Frage zu geben, welchen Menschen man unbedingt eine Stimme geben sollte, da diese ihre eigenen Anliegen eher selten zur Sprache bringen würden. Und so greifen die zwölf Songs auf „Cacti“ das Schicksal der vielen Gebeutelten oder Ausgebrannten und jener Zeitgenossen mit gebrochenem Herzen auf, um uns für deren Lebens-Achterbahnfahrten einzunehmen. Musikalisch umfasst das Spektrum die Bandbreite von Americana bis hin zu synthie-getriebenem Indie-Rock, gehen  die Songs unter die Haut. Und wirken lange nach.



James Yorkston, Nina Persson & The econd Hand Orchestra: THE GREAT WHITE EAGLE (VÖ: 13.1.)

Ursprünglich war der schottische Autor James Yorkston vollauf damit beschäftigt, die PR-Tour für seinen zweiten Roman „The Book of Gaels“ zu überdenken. Doch dann kamen ihm ständig neue Songtexte in den Sinn, so dass er sich Anfang 2021 ins Heimstudio zurückzog, um die vielen Ideen mit Melodien zu unterfüttern. Das Ergebnis ließ er dann Karl-Jonas Winquist, dem Leiter des The Second Hand Orchestra  zukommen – mit dem Yorkston zuvor schon das Album „The wide, wide River“ konzipiert hatte. Und nachdem es Yorkston und Winquist im nächsten Schritt gelungen war, die legendäre Cardigans-Sängerin Nina Persson fürs Projekt zu begeistern, mussten sich die Drei nur noch Studiozeit mit den Orchestermitgliedern buchen. Die Songs wirken wahre Wunder gegen Winterblues.


Joel Frederiksen & Ensemble Phoenix Munich: A DAY WITH SUZANNE (VÖ: 13.1.)

Leonard Cohen hat seinen Fans in aller Welt Herzschmerz-Klassiker wie die bittersüße Ballade „Suzanne“ oder die Hymne „Halleluja“ geschenkt – die einem über den Tod des kanadischen Songwriters hinaus präsent blieben. Nachdem uns im Kino kürzlich ein Melodien-Reigen durch die vielen unterschiedlichen Cover-Versionen von „Halleluja“ näher gebracht wurde, baut der US-amerikanische Bassist, Lautenist und Alte-Musik-Experte Joel Frederiksen mit dem Ensemble Phoenix Munich jetzt Verbindungen verschiedenster Cohen-Hits zu Chansons der französischen Renaissance oder zu Henry Purcells genialer altenglischer Barockmusik aus. Ein Tributealbum, das hypnotische Wirkung entfaltet.


Uwe: UWE (VÖ: 20.1.)


Zwei Wahlhamburger, die der Öffentlichkeit nur unter ihrem Vor- beziehungsweise Nachnamen Uwe zum einen und Jansen zum anderen bekannt sind: Nachdem sie sich zunächst immer wieder in die Projekte anderer Bands einspannen ließen, haben sie sich irgendwann auf den Namen Uwe geeinigt. Auf ihrer Debüt-EP „Café Togo“ beschwor das Gespann ab 2019 das Ende der Welt. Nachdem diese Katastrophe bislang ausblieb, schieben Uwe jetzt eine Debüt-CD hinterher, pickepackevoll mit deutschsprachigem Hiphop, Indierock und der hörenswerten Pro-Aging-Hymne „Endlich alt“. Sendungsbewusst.



Emanuel Harrold: WE DA PEOPLE (VÖ: 20.1.)

Melodien und Rhythmen pulsen durch Emanuel Harrolds Adern – was niemand verwundern mag, dem der familiäre Background dieses in St. Louis, Missouri geborenen Wunderknaben vertraut ist. Mit einem Großvater, der ein Trommlerensemble leitete, einer Großmutter, die Gospels professionell aufnahm, und einem Vater, in dessen Kirchengemeinde einem das Singen und Instrumente-erlernen von klein auf ans Herz gelegt wurde, erschien dem sich fürs Schlagzeug begeisternden Junior die Liebe zur Musik auch beruflich naheliegend. Als Drummer in Gregory Porters Band konnte sich das Naturtalent ausleben; für „We da People“, sein Debütalbum als Komponist setzt Harrold aufs Fusionieren von Nu Jazz, Gospel, Soul und HipHop, wird gemeinsam mit musikalischen Seelenverwandten einer drauf gemacht,  dass sich Fans allerbestens unterhalten fühlen dürften.

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