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MoX Soundcheck KW0422.01.2025











Texte: Horst E. Wegener




Larkin Poe: Bloom (VÖ: 24.1.)
Dank einem so unverwechselbar wie einzigartig gehandhabten Musikkonzept aus poetischer Lyrik, intelligenter Instrumentierung und mitreißenden Harmonien haben sich die Schwestern Megan und Rebecca Lovell ihren Platz als moderne Fackelträgerinnen der amerikanischen Roots-Musik längst verdient. Grammy-gekrönt im Vorjahr fürs Album „Blood Harmony“ erfreut uns das Larkin Poe-Frontfrauenduo aus Georgia jetzt auf dem Nachfolge-Longplayer „Bloom“ erneut mit Tracks, die auf Elementen aus Southern-Rock, Blues und Folk aufbauen, denen man Texte beisteuert, die sich einem modernen Kontext verpflichtet fühlen. Klangsinnlich berauschend!



Luna Morgenstern: Heartbreak Hotel: (VÖ. 24.1.)
Mit ihrem Konzeptalbum „heartbreak hotel“ hangelt sich die in Köln geborene Electrodancepop-Musikerin Luna Morgenstern Song um Song durch die Höhen und Tiefen eines schmerzhaften Abschiedsrituals, werden verzweifeltes Festhalten, Momente des Eskapismus bis hin zu bittersüßer Akzeptanz thematisiert. Mal ehrlich: Nicht unbedingt Stoff, den man in EDM-getränkten HyperPopdance-Hymnen erwarten würde – oder? Das Vorhaben, schwere Themen in beatlastig treibende Club-Sounds gefällig zu verpacken, beherrscht Luna längst so gut, dass sie anno 2023 von Deutschlandfunk Nova für den New Music Award nominiert wurde. Mit ihren „heartbreak hotel“-Tracks beweist sich die Vollblutmusikerin erneut als furiose Menschenfängerin, hinter der sich jugendliche Nightlifer scharen, wie einst hinter dem Rattenfänger von Hameln.

The Veils: Asphodels (VÖ 24.1.)

Als anno 2017 im Rahmen der Fortsetzung seiner kultigen Fernsehserie „Twin Peaks“ die Wahl der Musik in der schummrigen Bang Bang Bar anstand, entschied sich Regisseur David Lynch für einen Liveauftritt der neuseeländischbritischen Indierock-Band The Veils. Wie passend – schon allein, da all die düsteren Klanggemälde, die The Veils-Gründer und -Sänger Finn Andrews in seinen Tracks heraufbeschwört, der Qualität eines Nick Cave oder eines Robert Johnson durchaus ähneln, dabei aber stets auf Eigenständigkeit beharren. Die Liedtexte des aktuell anstehenden Studioalbums der Truppe spiegeln jetzt erst recht eine poetische Tiefe wider, die uns an Gedichte von Federico Garcia Lorca erinnern könnten und zugleich einer Zornes-Predigt des The VeilsFrontmanns Andrews entsprechen – zwischen Andacht und Aufruhr, Besinnung und Wahnsinn, Schönheit und Verzweiflung dauerpendelnd. Fazit: Hoher Suchtfaktor garantiert!


Ten Fé: Love (VÖ 24.1.)
Ten Fé ist eine englische ElektropopCombo um die beiden SingerSongwriter Ben Moorhouse und Leo Duncan, die in der U-Bahn der britischen Hauptstadt greatest Hits von Oasis über The Cure bis hin zu Fleetwood Mac oder Neil Young coverten, bevor es das Duo nach Berlin verschlug. Dort feilten sie an eigenen Kompositionen, bevor zwecks Bandgründung nach weiteren musikalischen Mitstreitern gesucht wurde. Von Anfang an kam der wohlklingende Bariton von Ten Fé-Sänger Moorhouse bei den dunkel-romantischen Balladen optimal zur Geltung, während sich Duncans Gesangseinsatz bei den schnelleren Tracks besser machte. Komplettiert um zusätzliche Bakkground-Chorusstimmen liefert man uns auf „Still in Love“ jetzt erneut Harmoniegesang vom Feinsten, vermischt sich Melancholie mit Lebensfreude, wird ein Spagat zwischen Britpop, Americana, Folk und Electronica gemeistert – um mit Innigkeit und Zuversicht ins Laufen gebracht zu werden. Halleluja!


Lulo Reinhardt: Freedom and Peace (VÖ 31.1.)
Lulo gehört der allseits bekannten Sinti-Familie der Reinhardts an – gleich seinem Vater Bavo, Onkel Dawelie oder Onkel Schnuckenack. Im rheinland-pfälzischen Städtchen Koblenz aufwachsend begann sich der musikalisch Frühbegabte im Alter von Fünf fürs Klampfen zu begeistern. Für Lulo erwies es sich im Laufe der Jahre zusätzlich immer erstrebenswerter, seinen Zuhörern die Kultur der Sinti und Roma näher zu bringen, indem er Songs in der Sprache seiner Vorfahren textete. Hinzu kam eine unbändige Neugier auf Musik-Traditionen in aller Welt, die der Kosmopolit auf „Freedom and Peace“ zu einem fesselnden Cocktail aus FlamencoLatin-Gypsy-Country-Swing verdichtet. Gekonnt.


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