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MoX Soundcheck KW 5118.12.2024











Texte: Horst E. Wegener


Saint Etienne: THE NIGHT (VÖ: 13.12.)
Auf so ´ne Idee muss einer erst mal kommen: Sich als britische Indiepop-Combo einen französischen Fußballclub als Namensgeber auszusuchen! Nichtsdestotrotz passt dieses Vorgehen perfekt zum Saint Etienne-Gründerduo Bob Stanley und Peter Wigg – best buddies von klein auf, die ihrer Begeisterung fürs Edelpop-Nischensegment bis 1990 schon als Schallplattenladenbetreiber, Kleinstlabel-Bosse, Fanzine-Herausgeber oder Musikjournalisten gefrönt hatten. Vom Covern ihrer beiden Lieblingshits versprachen sie sich ein weiteres, im Idealfall sogar finanziell einträgliches Standbein. Spätestens mit der Erweiterung zum Trio durch Sängerin Sarah Cracknell im Jahr drauf ging dieser Plan auf, beklatschten Plattenfirmen, Musikjournalisten und die dancefloor-erprobte Nightlife-Crowd ihre Chartrenner unisono. Auf ihrem aktuellen Album „The Night“ tauchen Saint Etienne wie gewohnt in Liebesbekundungen an die Segnungen des Pop ab.

Great Rift: TRANSIENT (VÖ: 13.12.)
Als sich Great Rift 2016 in Wien formierten, war der Truppe von Anfang an klar, dass man zu musikalischen Trips durch Blues-, Hard- und Psychedelic-Rockgefilde aufbrechen würde – wobei im Laufe der Zeit der psychedelischen Komponente zusehends mehr Bedeutung zufallen sollte. Nachvollziehbarerweise will die Viererformation von hitradiotauglichen Kürzest-Tracks auch auf dem aktuellen dritten Studioalbum nichts wissen. Lieber lässt man sich Zeit, um auf „Transient“ in sieben Songs Geschichten über den ewigen Aufbruch aus der eigenen Vergänglichkeit auszuloten. Da wird einem das Leben als Odyssee nahegebracht; über den treibenden Beats und Heavy Riffs schwebt die prägnante Stimme des Sängers Thomas Gulyas und lädt zu einer Reise durch Raum und Zeit ein.

Dom Martin: BURIED ALIVE (VÖ: 13.12.)
Aufgewachsen im nordirischen Hexenkessel von Belfast brachte Dom Martin sich das Singer-Songwriter-Handwerk zunächst im learning by doing-Verfahren on the road bei – ohne dabei schon auf irgendwelche connections zur Musikindustrie zurückgreifen zu können. Dennoch war es bei seinem Talent nur eine Frage der Zeit, bis ein Label mit ihm handelseinig wurde. Doms Spieltechnik als Gitarrist, gepaart mit dieser whiskey-geschwängerten Stimme, ließ in der internationalen Fachpresse Vergleiche zu Van Morrison, Gary Moore oder Rory Gallagher aufkommen. Dass er sich bis heute vom Blues inspirieren, aber nicht einschränken lässt, brachte Dom ab 2019 etliche European und UK Awards ein, sicherte ihm obendrein die Aufnahme in der prestigeträchtigen UK Blues Hall of Fame. „Buried alive“ enthält Songs aus alle drei bisher erschienenen Studioalben des Belfasters, ist zum Niederknien gelungen!

Corvus Corax: TAUSEND JAHRE TANZMUSIK (VÖ: 20.12.)
Den Freunden mittelalterlicher Kultur sind Corvus Corax seit langem ein Begriff, mag doch keines der namhaften Burg- oder Mittelalterfeste hierzulande auf das musikalische Können der Truppe ohne Not verzichten. Und die Tatsache, dass deren Kompositionen mit Elementen der Rock-, Folk- oder elektronischen Musik angereichert werden, bringt der Formation – 1989 von den kurz vorm Mauerfall gen Westen geflohenen DDRlern Castus Rabensang und Wim Dobbrisch gegründet -, mittlerweile sogar Einladungen zu Metal- und Hardrockfestivals ein, lässt sie Melodien für Videospiele ersinnen oder sich für ihre ganz eigene Interpretation von Carl Orffs Carmina Burana mit einem Orchester zusammentun. Zum 35-jährigen Jubiläum heißt es „Tausend Jahre Tanzmusik“ – ein wilder Mix aus mittelalterlichen Rhythmen und modernen Sounds, bei dem garantiert niemand lange stillsitzen bleiben wird.

Franz Ferdinand: THE HUMAN FEAR (VÖ: 10.1. 25)
Sobald wir uns mit der britischen Musikkultur in den frühen 2000er Jahren beschäftigen, führt kein Weg an Franz Ferdinand vorbei. Mit ihrem furiosen Mix aus Post Punk auf den Spuren von Joy Division und Disco à la Giorgio Moroder haben die Indie-Rocker aus Glasgow ab 2004 den Soundtrack ihrer Generation ersonnen – die deren Disco-Stampfer „Take me out” seither als ihre Hymne akzeptieren, deren Text man problemlos mitsingen könnte. „The Human Fear“ heißt das aktuelle Studioalbum der Formation um Frontmann und Sänger Alex Kapranos. Intention des Longplayers: Alle zu ermutigen, Risiken einzugehen, da es vor allem die Risiken seien, die das Leben lebendig machten und Energien freisetzten.

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