Tonträger aller Art

Duran Duran +++Suzan Köcher's Suprafon +++Kontor Topo of the Clubs Vol. 100 +++ 24/7 Diva Heaven +++ Cascada09.10.2024

Auf ihrem Deluxe-Nachschlag zum Vorjahres-Danse Macabre-Streich versammelt die Oldie-Truppe jetzt neben mehreren Cover-Versionen, neuen eigenen und alten neu interpretierten Stücken erstmals auch den heimlichen Fan-Favorit „Secret Oktober 31st“ oder „Night Boat“ vom 81er Debüt-Longplayer, bindet man neben früheren Mitstreitern wie dem von einer Krebskrankheit genesenen Andy Taylor oder seinem Nachfolger Warren Cuccurullo erneut Gastmusiker wie  Nile Rodgers sowie Victoria De Angelis mit in einzelne Songs ein. Das Ergebnis: die ideale Mucke für eine launig-gelungene Party-Sause, über Halloween hinaus.

24/7 Diva Heaven: GIFT (VÖ: 11.10.)
Kaum hatten Karo Paschedag, Mary Westphal und Katharina Ott-Alavi ihr Debütalbum „Stress“ fertig produziert, legte Corona das Land lahm – und doch spiegelten die Songs von 24/7 Diva Heaven die Gefühlswelt auch jenseits der Underground-Szene perfekt wider: Kam einem das Leben in jenen Zeiten nicht vor, als müsse man sich fortwährend am Riemen reißen, um nicht zu explodieren, bevor wir uns irgendwann wieder in den Arm nehmen konnten? Die Songs der Begründerinnen der Berliner  GRRRL NOISY-Bewegung meistern den Spagat zwischen wütenden Klartext-Statements zu Themen, die angesagt sind mit furiosem Spaß im Vortragen: Ob Feminismus, Homophobie, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit oder ökologische Probleme  - anything goes. Am besten dreht man den Lautstärkeregler weit auf!

Suzan Köcher´s Suprafon: IN THESE DYING TIMES (VÖ: 11.10.)
Wer sich die beiden früheren Alben von Suzan Köcher´s Suprafon-Combo ins Gedächtnis rufen mag, für den dürften die musikalischen Vorbilder dieser Truppe aus Solingen klar auf der Hand liegen: Das klang zunächst stark nach Folkrock à la Joni Mitchell und setzte einem dann einen Mix aus French-Pop und Psychedelic-Krautrock vor. Auf dem anstehenden Album Nummer drei kombinieren die Deutsch-Türkin Suzan Köcher und ihre Mit-Musiker jetzt ihren bewährten psychedelic-Dreampop-Mix mit Texten, in denen politisch Stellung bezogen wird. „In these dying Times“ ist gedacht als Appell an uns alle, dass wir uns in schwierigen Zeiten besser weiter entwickeln sollten, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können, statt ins Negative abzudriften. Dennoch gelingt es der Band, ihrem melancholisch-melodiösen Dunkelpop die Text-Erdenschwere zu nehmen -wow.

Cascada: STUDIO 24 (VÖ: 11.10.)
Das Cascada-Kollektiv um Leadsängerin Natalie Horler war von der Gründung an dafür bekannt, Popsongs aller Art möglichst dancefloortauglich aufzupeppen. Ein Rezept, das schnell so sehr zündete, dass sich die Truppe mit ihren Alben umgehend einen Stammplatz in der internationalen Dance-Szene sichern konnte. Da ihr Mix hörbar ankam,  konzentrierte sich das DJ-Gespann Manian und Yanou gemeinsam mit Frontfrau Horler überwiegend auf Bekanntes, brachten sie als Cascada nur ab und zu auch eigene Kompositionen heraus. Nun erinnert man mit „Studio 24“ jetzt an jenen legendären New Yorker Club Studio 54, in dem das Publikum in vor-AIDS-Zeiten zu Soul-Klassikern à la „Ain´t no Mountain high enough“ beseelt übern Dancefloor schwebte. Zeitreise gefällig?

Various Artists: KONTOR TOP OF THE CLUBS VOL. 100 (VÖ: 13.9.)
Wer sich im Verlauf der letzten Jahrzehnte darüber informieren wollte, was musikalisch in der Disco- und Partygänger-Community gerade angesagt war, den hielten die jeweils neuesten Ausgaben der Top of the Clubs verlässlich auf dem Laufenden. Im Jahr 1998 gestartet, konnten die verantwortlichen Strippenzieher beim Kontor-Label kürzlich stolz die einhundertste CD- und Vinyl-Box dieser Reihe ankündigen. Eine Jubiläums-Nummer, für die die DJs Neptunica, Markus Gardeweg und VIZE gemeinsam mit Kontor-Chef Jens Thele die angesagtesten Tracks aus über 25 Jahren zusammenstellen und um brandneue Club-Hits ergänzt auf vier CD-Sets präsentieren durften.
Da die Reihe künftig nurmehr digital erhältlich sein wird, sollten diese Jubiläums-Boxen (plus Kontor-Schlüsselanhänger) für Sammler nebst Fans definitiv ein must have darstellen.      
Autor: Horst E. Wegener