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Buch-Tipps

„Going Zero von Anthony McCarten06.03.2024



Interview & Foto: Thea Drexhage


MoX: Wovon handelt das Buch?
Anne Rathmann: Es geht um eine Social Media Firma in den USA. Der Herr, der dort das Sagen hat, Cy Baxter, hat einen Deal mit der CIA, denn diese haben ein neues Programm zur Überwachung herausgebracht, um Verbrecher zu finden. Der Deal ist, dass sich 10 Testpersonen melden sollen, die den Auftrag bekommen, komplett von der Bildfläche zu verschwinden. Sie dürfen nicht auffindbar sein. Es sind 5 Profis dabei und 5 Laien. Es winken 3 Millionen Dollar für den, der es 30 Tage schafft nicht entdeckt zu werden. In dem Buch wird jede dieser 10 Personen, die Zeros, beschrieben und jeder versucht auf eine andere Art zu verschwinden. Die Überwachungsfirma mit der neuen Software setzt alles daran, diese Menschen aufzufinden. Mit Drohnen, mit einem Gangbild, mit Überwachungskameras und der Hilfe der Medien. Als ganz harter Brocken stellt sich die Bibliothekarin heraus, die eigentlich total unscheinbar ist. Jetzt ist die Frage, ob sie es schaffen wird. Es ist auch ein bisschen gruselig, denn das Buch ist ganz nah im Geschehen dran und beschäftigt sich mit der Frage, wie gläsern der Mensch eigentlich ist und man überlegt, wie man selbst verschwinden würde. Die Zeros dürfen weder ihre Chekkkarten verwenden oder mit Freunden kommunizieren. Internet geht sowieso gar nicht. Es ist Spannung bis zur letzten Seite, weil jeder Fall praktisch für sich steht. Die Bibliothekarin geht wieder vollkommen in den analogen Bereich und scheint gute Karten zu haben. Baxter hat natürlich auch ein persönliches Anliegen, denn sein Ego wird sehr angekratzt durch diese Dame, die gute Chancen auf den Millionenbetrag hat. Aber das Blatt wendet sich zum Schluss noch einmal und es geht gar nicht mehr nur um dieses Programm.
MoX: Was hat Ihnen besonders gut gefallen?
Anne Rathmann: Ich bin nicht der ganz große Krimileser, aber das ist einer, den ich klasse finde. Ich fand es spannend, um zu gucken, was es alles gibt. Mir war es gar nicht klar, dass man Gangbilder und Körperformen vergleicht. Ich bin ja der Meinung, dass wir vieles davon brauchen, um uns zu schützen, aber finde auch die Frage spannend, wie weit das gehen darf. Ich finde außerdem schön, dass diesen Zeros einzelne Kapitel gewidmet werden. Auch, dass man zuerst denkt, das alles sehr entspannt ist. Es gibt kein Blut, keinen Mord. Man hofft, dass die Zeros die drei Millionen gewinnen, aber dann nimmt es immer mehr an Spannung zu. Außerdem ist die Protagonistin, die Bibliothekarin, mir natürlich besonders sympathisch.
MoX: Wem würden Sie das Buch empfehlen?
Anne Rathmann:Ich denke das Buch ist durchaus für junge Leser geeignet, die viel im Internet unterwegs sind. Das Thema betrifft uns ja mittlerweile alle, denn wir sind alle digital unterwegs.
MoX: Wie haben Sie das Buch gelesen?
Anne Rathmann: In Papierform, das bietet sich hier ja an. Aufmerksam geworden bin ich durch die Empfehlung einer Kollegin, aber auch sonst wurde es überall sehr angepriesen. Bei diesem Buch ist das Cover nicht so besonders aussagefähig und wir wissen ja alle, dass das Cover oft ganz entscheidend bei der Wahl des Buches ist, aber hier lief es über Empfehlungen.
MoX: Was wissen Sie über den Autor?
Anne Rathmann: Anthony McCarten ist ein Neuseeländer, der schon mehrere Bestseller geschrieben hat und der auch Filmproduzent ist. Er ist in Neuseeland sehr bekannt und war auch schon mehrfach für den Oscar nominiert. Dieses Buch könnte ich mir auch sehr gut als Film vorstellen. Seine Bücher, wie beispielsweise „Die zwei Päpste“ behandeln immer hochaktuelle gesellschaftliche Themen.

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