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Buch-Tipps

MoX Buch-Tipps01.06.2022

Der Holländer

Der Holländer

Jacky Durand

Jacky Durand - Die Rezepte meines Vaters

Golineh

Golineh Atai - Iran

Dirk Brockmann

Dirk Brockmann - Im Wald vor lauter Bäumen

Dirk Brockmann: „Im Wald vor lauter Bäumen
dtv, 22,- €
Der Autor und Naturwissenschaftler ist Professor am Institut für Biologie der Humboldt-Universität in Berlin. In seinem gut verständlichen Buch nähert sich der ‚Generalist‘ der Komplexität unseres Lebens. Brockmann zeigt auf, wie Verschwörungserzählungen, Finanzkrisen, Pandemien, Massenpaniken oder das Aussterben von immer mehr Pflanzen- und Tierarten mit komplexen Mechanismen zusammenhängen, die uns die Natur vorgibt. Dabei hat er die Welt als Ganzes im Blick. Durch diese ‚Denkanleitung‘ deckt er auf, wie die Dinge miteinander in Beziehung stehen, wie irgendwie immer alles mit allem zusammenhängt. Das Buch ist ein gelungener Versuch, schwer zu Entschlüsselndes verständlich runter zu brechen und gut nachvollziehbar zu beschreiben. Sein Fazit: „Um die Krisen unserer Zeit zu bewältigen, müssen wir antidisziplinär denken und auf das fundamentale Prinzip der Natur setzen: Kooperation.“

Jack Durand: „Die Rezepte meines Vaters“
Kindler, 20,-€
Ein anrührender Roman voller leckerer Ideen. Henri leitet im Osten Frankreichs als Koch ein Bistro. Und das voller Inspiration, Genuss und Aromen. Dann aber wird er schwer krank. Sohn Julien verbringt viele Stunden am Sterbebett seines Vaters. Aber das kulinarische Erbe des genialen Kochs bleibt ihm verschlossen. Denn das wollte Henri nie: dass sein Junge nach seinem Tod das Bistro übernimmt. So ist dieser schön geschriebene Band über kulinarische Erlebnisse, perfekte Gastro-Tricks von Jack Durand genau das: eine herzerwärmende Geschichte mit viel Geschmack. Golineh Atai:
„Iran-Die Freiheit
ist weiblich“
Rowohlt Berlin, 22,- €
Es sind viele, deren Alltag nie gesehen, deren Stimmen nie gehört werden. Die preisgekrönte Journalistin Golineh Atai, 1974 als Tochter zweier Exil-Iraner geboren und exzellente Kennerin des Landes zeigt in diesem Buch minutiös Hoffnungen auf, die das Land und seine Machthaber verändern können. Atai schreibt über Heldinnen, die gesellschaftliche Entwicklungen im Iran anstoßen und sich voller Mut nicht weiter einschüchtern lassen. Es sind hoffnungsvolle Porträts über Frauen, die gegen das Unrecht im Kleinen wie im Großen ankämpfen, die das Denken anstoßen und ihm oft eine gänzlich andere Richtung geben. Die Autorin macht mit ihrem Buch klar: an diesen Frauen kommen die scheinbar Mächtigen im Lande nicht vorbei. Und das macht ihnen große Angst!  

Mathijs Deen: „Der Holländer“
Mare, 20,- €
In der Emsmündung findet ein holländisches Patrouillenboot eine Leiche. Der Tote war Deutscher. Aber der Fundort liegt im umstrittenen Grenzgebiet des Wattenmeers zwischen den beiden Ländern. Und wer ist da jetzt zuständig? Man wird sich nicht recht einig zwischen den Polizeibehörden der beiden Länder. Und so schickt die Bundespolizei schließlich mit Liewe Cupido einen heimlichen Ermittler nach Delfzijl. Er ist Deutscher, wuchs aber auf der niederländischen Insel Texel auf. Cupido wird daher von seinen Kollegen der Holländer genannt. Er ist ein ziemlich eigenwilliger Typ, nicht sehr gesprächig. So etwas findet man hier bei uns an der Küste nicht eben selten. Aber um ‚Sprechen‘ geht es ja hier auch nicht, eher um Kombinieren, Ermitteln und Denken.

Texte: Joachim Mittelstaedt

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