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„Es ist ein Traumjob“05.02.2025



Text und Foto: Thea Drexhage

„Mit dem Handball hatte ich bis dahin so gar keine Berührungspunkte, aber ich habe mich dann direkt in diesen Sport schockverliebt.“, erzählt er. Als ihm dann auffiel, dass sich beim TSV Nord Harrislee die Spielerinnen um alles selbst kümmern mussten, inklusive dem Aufbau vor den Spielen, was ihn bei einer Mannschaft, die ja immerhin in der zweithöchsten Spielklasse spielte, verwunderte, bot er seine Hilfe an. „Ich war schon früher ehrenamtlicher Jugendfreizeitbetreuer und habe irgendwie so einen Gerechtigkeitsgedanken. Also meinte ich: Wenn ihr mal Hilfe mit Photoshop oder ähnlichem braucht, dann helf ich euch!“ Daraus resultierte dann, dass er beispielsweise als Hallensprecher eingesprungen ist, was sich schnell zur Daueraufgabe etablierte, denn er erkannte, dass es beim Handball nicht nur um 60 Minuten reines Spiel geht, sondern ein bisschen Animation dazugehört,um die Stimmung in der Halle aufrecht zu halten. Als dann die Kapitänin Merle Lampe nach Oldenburg zog, wurde auch der Verein hier schnell auf Marvin Wittern aufmerksam. Geschäftsführer Andreas Lampe argumentierte, dass er ja auch hier Lehramt zuende studieren könne. Ein gutes Argument und ein willkommener Tapetenwechsel. So wurde das Ehrenamt des 36-Jährigen recht zügig vom Vollzeitjob und der Wunsch nach dem Lehrerberuf rückte in den Hintergrund, denn wenn sich Marvin Wittern einer Aufgabe annimmt, dann zu 100%. Beim VfL übernimmt er nun das Marketing/Sponsoring und macht auch hier gern den Hallenansager. Zu seinen Aufgaben gehört dabei die Pflege und Gewinnung von Sponsoren, Werbung und Social Media, aber auch das Ticketing und die Planung der Spieltage. Eine Sportmannschaft zu „vermarkten“ ist schon eine besondere Aufgabe. Als Hauptherausforderung sieht er es dabei an, den Frauenhandball öffentlich sichtbarer zu machen, denn natürlich ist es noch immer so, dass Frauensport längst nicht so gegenwärtig bekannt ist, wie er sein müsste, wenn wir von einer gleichberechtigten Gesellschaft sprechen. „Ich verstehe auch nicht, warum das in 2025 immer noch so schwer ist. Zum Beispiel bei den Öffentlich-Rechtlichen, die ja irgendwo einen gesamtgesellschaftlichen Auftrag haben – dort stattzufinden ist irre schwer.“ Aber diese Herausforderungen resultieren auch oft in den größten Freuden des Jobs, genau dann, wenn Marvin Wittern merkt, dass all die Öffentlichkeitsarbeit doch zu steigender Bekanntheit führt. Im letzten Jahr hat der VfL beispielsweise in der großen EWE-Arena vor 5500 Menschen gespielt – ein Event, das Wittern in der Planung sehr viel abverlangt hat, aber gleichzeitig eben auch besonders belohnend war. Das der Job einen großen Teil seiner Freizeit fordert, ist er allerdings gewohnt und möchte es auch gar nicht anders. „Man hat das natürlich immer im Kopf, neue Strategien für Social Media oder neue Ideen für Sponsoren und Spieltage – wir erwarten ja auch von den Spielerinnen volle Leistung, dann müssen Andreas und ich das natürlich auch geben.“, erzählt der 36-Jährige, der sich in den letzten Jahren bestens in Oldenburg eingelebt hat – auch, wenn er immer noch gern in Lübeck vorbeischaut, hat er hier alles gefunden, was er zum Leben benötigt. Einen Verein, für den er brennt, eine Partnerschaft und eine Stadt, in der es auch an Freizeitgestaltungsmöglichkeiten an nichts fehlt.

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