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„Kannst du ‘nen Flick Flack und ‘nen Rückwärtssalto?“04.12.2024



Text und Foto: Thea Drexhage

[font=Bembo]Bei letzterem denkt man als Außenstehender nicht sofort an krassen Leistungssport, wird jedoch schnell eines Besseren belehrt, wenn man sich etwas tiefgründiger damit befasst. Thomas Hahn ist auch eher beiläufig in diese Sparte gerutscht. Der Berufssoldat war schon immer sportlich aktiv. Zuerst im Fußball u.a. beim BSC Burhafe, später im American Football bei den Jade Bay Buccaneers in Wilhelmshaven gemeinsam mit seinem Bruder. Dort machte er auch die ersten Cheerleading-Erfahrungen. Aus der Frage, ob er einen Flick Flack und einen Rückwärtssalto könne, um im Cheerleadingteam bei einer Meisterschaft einzuspringen wurde schließlich eine ganze Karriere. „Ich bin ganz ehrlich, wenn mich jemand fragt, warum ich damit angefangen habe, dann habe ich zuerst natürlich auch dran gedacht viele schöne Frauen kennen-zulernen, aber dieser Gedanke ist relativ fix verflogen. Als dann die Meisterschaft vorbei war habe ich gemerkt, dass es sportlich beim Cheerleading einfach noch weiter geht als beispielsweise beim Fußball. Dort holt man drei Punkte, gewinnt und es ist Schluss. Beim Cheerleading gibt es keine Leistungsgrenze.“, erklärt er – auch, wenn man das erstmal den Kollegen erklären muss, die Cheerleading nur mit Rumhüpfen und Pom Poms wedeln in Verbindung bringen. Es kam so, dass die anderen Sportarten zur Nebensache wurden. Seit 2016 gibt er sein Wissen und Können auch an den Cheerleadingnachwuchs hier in Oldenburg weiter, immer mit dem Gedanken, diese Randsportart bekannter zu machen und eine ähnliche Kultur aufzubauen, wie es sie zu dieser Zeit beispielsweise schon in Hamburg oder NRW gab. Diese Ideen konnten beim OTB mit den Delights Cheerleadern umgesetzt werden – die Nachfrage ist groß und die Teams mit mittlerweile 180 Mitgliedern voll besetzt. Selbst diesen Sport auszuüben und gleichzeitig zu vermitteln hatte dabei Vor- und Nachteile für Thomas Hahn. So litt die Freizeit des 36-Jährigen, aber gleichzeitig lernte und erlebte er sehr viel. Nach einem beruflichen Bundeswehreinsatz 2022, bei dem er 30kg abgenommen hatte, wollte er es noch einmal wissen und begann wieder intensiv in Hamburg für den HSV zu cheeren, wo er es bis zur Weltmeisterschaft in Orlando/Florida brachte. Dabei konnte er sehr viel von seiner Trainerin für den Umgang mit den Teams, die er coachte, lernen. Sein eigener Lehransatz ist dabei eher strikt: „Ich bin ein bisschen von der alten Schule. Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit haben bei mir oberste Priorität. Wenn eine Person im Team fehlt, dann dreht sich das ganze Zahnrad nicht mehr, anders als beispielsweise beim Fußball, wo mal eben jemand einspringen kann.“ Denn die Choreografien sind sehr komplex und werden in festen Konstellationen geübt. Es bedarf volles Maß an Konzentration und Zuverlässigkeit, um beispielsweise Verletzungen zu vermeiden, denn Cheerleading kann durchaus gefährlich sein. Menschen werden hoch in die Luft geworfen und müssen sich drauf verlassen können, sicher gefangen zu werden, oder landen zu können. Thomas Hahn, der gerade im American Football die ein oder andere schwere Verletzung mitgenommen hat, muss sich also auf die Aufmerksamkeit seiner Mädels verlassen können. Seine eigene Karriere hat er nach der WM auf Eis gelegt, um einerseits wieder mehr Zeit für Freunde und Familie zu schaffen, die in der Vergangenheit zu kurz gekommen sind und um sich andererseits ganz auf das Coaching zu konzentrieren – mit Erfolg, denn auch die Delights konnten sich für die WM 2025 in Florida qualifizieren. Doch es ist dabei gar nicht der Konkurrenz-gedanke, der solche Wettbewerbe ausmacht – denn unter den Teams herrscht oft ein freundschaftliches Verhältnis und Respekt für die Leistung der anderen.[/font][font=Bembo] [/font]

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