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Im Zeichen der Kultur23.03.2021



Marina Krause, neue Geschäftsführerin im Oldenburger Kunstverein


2020 war ein Jahr voller neuer Aufgaben für Marina Krause. Sie übernahm die Stelle der Geschäftsführung nach Jörg Kinner im Oldenburger Kunstverein und stand schon nach kurzer Zeit durch den ersten Lockdown vor unerwarteten Aufgaben. Neu im Kunstverein war Krause, deren Leben sich schon seit frühen Jahren um Kunst und Kultur zu drehen begann, nicht.
„Ich wusste immer, dass mein Beruf etwas mit Kunst zu tun haben sollte. Lange war ich mir jedoch nicht sicher, ob Musik oder Kunst. Ich fand beides immer toll, habe mich dann aber in der Ausbildung für die Kunst entschieden. Aber auch Musik, vor allem zeitgenössische Kunstmusik, spielt noch immer eine Rolle.“ Nach einem Studium für Kunstgeschichte und Kunstpädagogik an der Universität Osnabrück zog es Maria Krause nach Oldenburg 2010 nach Oldenburg, wo sie bereits zuvor ein zweimonatiges Praktikum im Kunstverein absolviert hat. Eine perfekte Grundlage, um Anschluss in der Stadt zu finden. „Ich habe einfach gefragt, ob es eine freie Mitarbeiterstelle gibt und dann bereits 2010 angefangen hier zu arbeiten, bis 2019. Dann bin ich kurzzeitig anderen Tätigkeiten nachgegangen. Unter anderem habe ich auch für O-Ton gearbeitet und bin einer Lehrtätigkeit an der Uni Osnabrück nachgegangen.  Ich hatte ebenfalls eine Projektarbeit in einem Archiv in einem Museum in Osnabrück oder bei Aufbauten im Edith Russ-Haus mitgewirkt. Es war wirklich nur eine ganz kurze Pause. Von 2019 bis 2020 war ich nicht im Kunstverein. Dann kam die überraschende Frage an mich, ob ich es mir vorstellen könnte, die Geschäftsführung zu übernehmen. “ Dass dies nie dagewesene Aufgaben bedeuten würde, ließ sich zu der Zeit noch nicht erahnen. Im Regelfall veranstaltet der Oldenburgischer Kunstverein vier künstlerbezogene Ausstellungen im Jahr. Nachdem Krause noch eine dieser Ausstellungen begleiten durfte, folgte mit dem ersten Lockdown die Zeit der Ungewissheit. „Das letzte Jahr war sehr anstrengend. Ich habe mit einer Ausstellung gestartet und jetzt ist Pause. Das war wirklich schwierig und bleibt es immer noch. Die Planungsunsicherheit ist schlimm. Vor allem anfangs hangelte man sich von Woche zu Woche. - Wie sind die neuen Verordnungen? Wann können wir aufmachen? Was ist zu tun? - Es war wirklich viel organisatorisch zu klären mit allen Beteiligten. Es gab immer viel zu tun, nur eben anders als sonst.“ Während ein allgemeines Verständnis für die Entscheidungen der Politik vorhanden ist, fällt es der Geschäftsführerin dennoch schwer, sich mit der Situation abzufinden. „Man fragt sich natürlich, was die Kultur wert ist. Und die Weitsicht fehlt. Für uns kam es überraschend, als am 8. März beschlossen wurde, dass Museen wieder öffnen dürfen. Wir waren nicht darauf vorbereitet. Wir brauchen natürlich einen Vorlauf, um auch alles ankündigen zu können. Für uns war der nächste Schritt, eine Ausstellung aufzubauen, womit wir nun begonnen haben.“ Ebendieses Aufbauen der Ausstellungen in der engen Zusammenarbeit mit den Künstlern ist es, was Marina Krause in ihrem Job die größte Freude bereitet. Schwärmend berichtet sie vom kommenden Programm im Kunstverein und zeigt auf eine raumeinnehmende Arbeit: „Auf die nächste Ausstellung freue ich mich sehr. Ein ganz wesentliches Werk von Jonas Weichsel, einem Künstler aus Frankfurt, ist ja schon zu sehen. Diese Wandarbeit wurde extra für diesen Raum geschaffen. Der Künstler war zu Beginn des Lockdowns hier und hat an vier Tagen sehr aufwendig an diesem Werk gearbeitet. Das ist irre. Er spielt sehr mit der Wahrnehmung des Betrachters. Wir hoffen nach Ostern, wenn die Zahlen es zulassen, öffnen zu dürfen und bauen bis dahin die Ausstellung auf, um flexibel mit den kommenden Bestimmungen umgehen zu können.“ Bis es soweit ist erfreut sich Marina Krause ebenfalls an den Ausstellungen anderer Häuser, denn auch in ihrer Freizeit kann sie von Kunst, Musik und Literatur gar nicht genug bekommen: „Ich beschäftige mich auch in meiner Freizeit sehr gern mit Kunst. Auch andere Ausstellungen zu besuchen fehlt mir sehr. Ich habe letzte Woche direkt geschaut, welche Häuser ich jetzt mit diesen Online-Terminvergaben besuchen kann. Gerade die größeren Häuser bieten das ja an, da sie ganz andere Möglichkeiten haben, als wir.“


Text und Foto: Thea Drexhage


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