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MoX - Veranstaltungsjournal
Glückliche Fügung: Popkantor Steffen-Ulrich Schöps aus Oldenburg06.03.2019



Menschen für die Musik begeistern, sie zum Mitmachen bewegen oder besondere Momente mit Musik gestalten, so könnte man die Aufgaben des Oldenburger Popkantors Steffen-Ulrich Schöps beschreiben. Dabei vergisst der Musiker aber auch seine eigenen Ambitionen nicht und arbeitet mit seinem Blues-Trio Ulrich an eigenen Songs. Beide Sphären beeinflussen sich dabei gegenseitig.
Traditionelle Kirchenmusik ist vielleicht nicht immer die Sache junger Leute. Doch seit einigen Jahren schickt sich die evangelische Kirche an, ihr musikalisches Dach zu erweitern. Popkantoren organisieren nicht nur musikalische Fortbildungen und Workshops, sondern kümmern sich auch um die musikalische Ausgestaltung von Gottesdiensten. In Oldenburg hat Steffen-Ulrich Schöps die Stelle als Popkantor inne. Dabei ist Schöps dafür verantwortlich, dass in der Oldenburgischen Landeskirche öfter einmal neue Töne angeschlagen werden. Der 28-jährige Schöps kam vor vier Jahren direkt von der Universität Osnabrück nach Oldenburg. „Ich habe in Osnabrück Musik studiert und bin dann auf die Stellenausschreibung in Oldenburg aufmerksam geworden. Vorher hatte ich noch gar nichts mit Kirchenmusik zu tun“, erinnert er sich. Dennoch sprach ihn das Angebot direkt an: „Ich wollte etwas mit Musik und die Musik dann zu den Menschen bringen.“ Dazu hat Steffen-Ulrich Schöps jetzt jede Menge Möglichkeiten. Einerseits organisiert er Workshops, wie z. B. die alljährliche Musikwerkstatt im Cadillac, die bereits in die 32. Auflage geht, andererseits ist er für die musikalische Ausgestaltung von Gottesdiensten verantwortlich: „Es ist schon eine Herausforderung, passende Lieder zu finden, aber wenn dann alles zusammen passt, ist das ein ganz besonderes Gefühl.“ Schöps schätzt dabei die vielen Freiräume, die ihm seine Arbeit lässt. Zu Schöps kommen die unterschiedlichsten Menschen, egal ob ProfimusikerInnen oder AnfängerInnen, jeder kann sich in den Angeboten des Popkantors wiederfinden.
Neben seinen vielfältigen beruflichen Aufgaben kümmert sich Schöps natürlich auch um seine eigenen musikalischen Ambitionen. An seinem Hauptinstrument der Gitarre, ist er beispielsweise in der Tommy Schneller-Band zu hören und sein eigenes Projekt „Ulrich“ steht bereits in den Startlöchern: „Ich liebe einfach die Bluesmusik und möchte mit Ulrich den Menschen meine Geschichte erzählen, sie mitnehmen und sie auch mit guter Laune nach Hause schicken.“ Dabei thematisiert Schöps in seinen Songs durchaus ernste Themen. Trennung, Verlust, neue Liebe oder Freundschaften stehen auf dem Programm: „Mir ist es wichtig, dass die Songs immer eine gewisse Hoffnung verbreiten und nicht in die Depri-Ecke gehen.“ Musikalisch orientiert sich Schöps dabei an John Mayer, Tommy Emmanuel und Gregor Meyle: „Die meisten Songs schreibe ich auf der Akustikgitarre und stelle sie dann meinen beiden Mitmusikern vor. Im Trio erarbeiten wir dann das Arrangement.“ Die Ideen zu den Stücken kommen ihm dabei zumeist in den Dünen Dänemarks.
Seine eigene Musik wird dabei auch von seiner Arbeit als Popkantor beeinflusst: „Nachdem ich als Popkantor angefangen hatte, musste ich mich damit befassen, die Gemeinde auch gesanglich zu begleiten. Eigentlich war das zunächst nicht meins, aber mit der Zeit bekam ich viel Zuspruch.“ Sodass sich der Gitarrist inzwischen auch als Sänger wohlfühlt. Für die Aufnahmen zur Debüt-Platte, die im Herbst dieses Jahres erscheinen soll, verzog es „Ulrich“ nach Franken, wo schon Ron Spielman aufnahm: „Wenn man sehr lange an einem Album arbeitet, dann ist es einfach wichtig, dass noch jemand von Außen auf die Musik schaut und seine Erfahrung mit einbringt.“ Wenn die Platte dann das Licht der Welt erblickt hat, soll schnellstmöglich eine Tour folgen.

Text und Foto: Christoph Kienemann

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