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Oldenburger engagieren sich gegen Rechts

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Sie wollen die Dritte Liga25.01.2023



Es ist schon beeindruckend, wie sich Oldenburg immer wieder in prekäre Situationen  bringt. Was den VfB betrifft, so ist die Situation zumindest verständlich. Nach dem Aufstieg in die Dritte Liga hat sich die Mannschaft sportlich gut behauptet. Es gab überraschende Siege und eine Reihe von Niederlagen. Aber immerhin steht der Verein auf Platz 15 der Tabelle und hat gute Chancen, in der Liga zu bleiben.
Und das mit einer Mannschaft, die nur mäßig für die Dritte Liga verstärkt wurde, was bekanntlich an den finanziellen Verhältnissen bei VfB liegt. Aber so wie es scheint, arbeiten Trainer Dario Fossi, Geschäftsführer Michael Weinberg und Sportleiter Sebastian Schachten gut zusammen. Dario Fossi bringt immer wieder eine gut motivierte Mannschaft auf den Rasen, die, selbst wenn sie unterlegen ist, mutig und engagiert aufspielt. Und tatsächlich wird diese Spielweise vom Oldenburger Publikum honoriert. Immerhin stieg die Zahl der BesucherInnen im Marschwegstadion auf durchschnittlich 5790, was Platz 11 im Zuschauerranking der Dritten Liga ist. Würde man am Ende der Saison auch sportlich dort stehen, wären die Verantwortlichen wohl zufrieden. Apropos Trainer: der richtet sich auf einen längeren Verbleib in der dritten Liga ein und macht gerade die Pro-Lizens beim DFB, also den ganz großen Trainerschein, mit dem er auch Profis trainieren darf. Bisher arbeitet er beim VfB mit einer Ausnahmegenehmigung des DFB. Die andere Schlüsselfigur im sportlichen Team des VfB ist Sebastian Schachten. Der ehemalige St. Pauli-Spieler hat in Oldenburg die Aufgabe, mit wenig Geld gute Spieler in die Stadt zu locken.
Jüngster Erfolg ist die Verpflichtung von  Marc Stendera, der zwar verletzungsbedingt vereinslos war, bis zum Sommer 2022 aber beim FC Ingolstadt unter Vertrag stand. Davor spielte er bei Hannover 96 und bei Eintracht Frankfurt in der ersten Liga. 100% fit ist er noch nicht, so Co-Trainer Frank Löning. Aber die Erwartungen an ihn sind hoch. Mit ihm würde die Stabilität im Mittelfeld steigen und Spieler wie Max Wegner könnten sich mehr aufs Toreschießen konzentrieren. Tatsächlich wäre mit einem fitten Marc Stendera das Team des VfB näher am Niveau der Dritten Liga.
Bleibt noch die Rolle von Michael Weinberg zu erwähnen, der als Geschäftsführer für das Akquirieren von Sponsoren zuständig ist, also für die Finanzen. Schon das ist in Oldenburg keine ganz leichte Aufgabe. Daneben kämpft er aber noch um ein neues Fußballstadion in Oldenburg, und war in dieser Mission bei der Grünen Ratsfraktion zu Gast, die bekanntlich nicht so begeistert von der Stadionidee ist. Aber, so Michael Weinberg, das Gespräch war gut und er hofft, dass auch die Grünen häufiger mal zu einem VfB-Spiel kommen. Tatsächlich geht die Stadion-Diskussion in ihre finale Phase. Am 24. und 25. Januar fand in der Aula der Berufsbildenden Schule an der Maastricher Straße jeweils eine inhaltsgleiche Informationsveranstaltung zum Stadionneubau statt.
Das soll gleich neben der EWE-Arena gebaut werden und hat als größten Unterstützer Oberbürgermeister Jürgen Krogmann. Auch die SPD-Fraktion, und die der CDU, FDP/Volt und die Linke werden wohl für ein neues Stadion stimmen. Einzig die Grünen tun sich schwer. Dann gibt es da noch die Bürgerinitiative Stadionbau, die sich gegen einen Neubau aus Lärmschutzgründen an dieser Stelle ausspricht. Auch halten Sie einen Beton-Neubau für unvereinbar mit den Klimaschutzzielen der Stadt Oldenburg. Die Vorgaben des DFB bezeichnen sie als überzogen und nicht mehr zeitgemäß.
Entschieden wird am 27. Februar im Stadtrat. OB Jürgen Krogmann hat einen dreiteiligen Beschlussvorschlag präsentiert, der den Startschuss zur Schaffung einer drittliga-tauglichen Spielstätte an der Maastrichter Straße geben soll. Über den Beschlussvorschlag wird ab dem 1. Februar in mehreren Fachausschüssen diskutiert, bevor der Rat dann dazu das letzte Wort haben wird. „Wenn der Rat diesem Weg folgt, können wir dem Profi-Fußball in unserer Stadt eine Perspektive ermöglichen. Wenn er das nicht tut, hat sich dieses Kapitel in der Oldenburger Sportgeschichte auf absehbare Zeit erledigt", so OB Jürgen Krogmann. Die Arena soll klimaneutral betrieben werden und multifunktional nutzbar sein. Bauträger soll eine Stadion-Realisierungsgesellschaft-mbH sein, die später eventuell auch den Betrieb übernimmt.
Unklar ist noch die Kapazität des Stadions: 7.500, 10.000 oder besser gleich 15.000 Plätze? Verbunden damit ist der Preis der Anlage. 34 Mio. Euro werden wohl kaum reichen, die Bürgerinitiative Stadionbau mutmaßt sogar 100 Mio. Euro. Es bleibt spannend in Oldenburg, besonders natürlich auf dem Platz. Schon Samstag dürfte die Straße nach Meppen voll mit Oldenburger Fans sein. Am 5. Februar kommt dann der Bundesliga-Dino 1860 München nach Oldenburg und eine Woche später besuchen die Blauen den Spitzenreiter und Mitaufsteiger Elversberg. Wenn dann am 5. März der MSV Duisburg im Marschwegstadion antritt, werden wir wissen, ob die Dritte Liga in Oldenburg erwünscht ist oder nicht.

Text: Rüdiger Schön

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