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Wer ist eigentlich Christian Wandscher?08.09.2022



Christian Wandscher ist Bad Zwischenahner durch und durch. Schon bevor er 2003 die Leitung des Park der Gärten übernahm, engagierte er sich stark für das Wohl der Gemeinde. Nach seinem Realschulabschluss 1985 begann der heute 53-jährige seine Ausbildung in der Stadtverwaltung und sammelte Erfahrungen in den Abteilungen Einwohnermeldeamt, Sozialamt und letztendlich dem Ordnungsamt, wo er Ende der 90er Jahre zum Amtsleiter wurde. Und obwohl Christian Wandscher diese Arbeit viel Freude bereitete, kam der große Wechsel Anfang der 2000er Jahre. Ohne, dass sich die Gemeinde um den Posten beworben hätte, wurde Bad Zwischenahn als Austragungsort der Landesgartenschau vorgeschlagen. Nahezu gleichzeitig sollte in Bad Zwischenahn das Niedersächsische Gartenkulturzentrum entstehen, dessen Kernaufgabe es sein sollte, Pflanzen für die Nachwelt zu erhalten und gärtnerische Informationen preiszugeben. Um dieses Gelände nun für die Bundesgartenschau fit zu machen, musste ein Team her. „Dazu gehörten seinerzeit Karl Heinz Bischoff, Leiter des Tiefbauamts, Martin Wichelmann, stellvertretender Kämmerer von Bad Zwischenahn, Diana Rolfes, Leiterin des Kulturamts und ich als Leiter des Ordnungsamts.“, so Wandscher. Und für die damit einhergehende Landesgartenschau GmbH wurden kurzerhand Geschäftsführer gesucht. Diesen Posten teilten sich dann Martin Wichelmann und Christian Wandscher. „Die Idee war eigentlich, dass irgendwann hemdsärmelige Manager aus der Republik kommen, um diesen Job zu übernehmen. Dieser Wunsch ist nicht in Erfüllung gegangen.“, erzählt Christian Wandscher. Mit dem erwartungsüberschreitenden Erfolg der Landesgartenschau, die fast doppelt so viele Besucher*innen zählte, wie geplant, entstand schnell der Wunsch, das Gelände mit Bühne, Aussichtsturm, Spielplätzen etc. zu erhalten, statt alles wie vorgesehen wieder zurückzubauen, also legte das bestehende Team ein Konzept zum Erhalt vor und der Park der Gärten wurde geboren. Nachdem Martin Wichelmann zurück zur Gemeinde kehrte, übernahm Wandscher den alleinigen Posten des Geschäftsführers, während Diana Rolfes zur Prokuristin wurde. „In den ersten Jahren war nicht alles schön. Nach einer so großen Veranstaltung mit über 900.000 Besucher*innen war das Interesse erst einmal gering.“, blickt Christian Wandscher zurück. Dennoch hielt er am Park der Gärten fest. „Wenn man ein Konzept für eine Einrichtung schreiben darf und am Ende der festen Überzeugung ist, dass das Produkt, nämlich all diese Mustergärten, etwas sind, von dem die Menschen hier profitieren können, dann bleibt man dabei.“, so Wandscher. Frei nach seinem Motto der 5 fünf „A“ (Alles anders als alle anderen) wurde der Park der Gärten immer weiter optimiert und u.a. um ein Besucherzentrum ergänzt. Doch das Gärtnern selbst überlässt er lieber den Profis. „Hier kommen 140 Gartenbaubetriebe aus der Region zusammen. Zuhause habe ich zwar auch einen schnuckeligen Garten, wo ich mal die Hecke schneide, aber von einem fachlichen Gärtner bin ich weit entfernt.“, gesteht er. Zuhause – dort lebt Christian Wandscher allein mit seiner Frau, nachdem seine beiden erwachsenen Töchter die heimischen vier Wände verlassen haben. Familie ist für den gebürtigen Oldenburger ein großes Thema abseits der Arbeit. So nutzt er die Chance, um auf gemeinsamen Reisen über den Tellerrand zu schauen, ganz egal ob in der Nähe oder weiter Ferne. Auch der Sport hilft ihm, sich von der Arbeit abzulenken. „Für Volleyball schlägt mein Herz, das habe ich früher sehr intensiv betrieben, aber heute nur noch ab und zu.“
Rückblickend auf die letzten 20 Jahre fallen dem Geschäftsführer zahlreiche Highlights ein, angefangen damit, sich in einer Position zu finden, in der man anderen helfen kann, wie bei der Flutkatastrophe 2002, als die kompletten Einnahmen eines Tages der Landesgartenschau an das DRK gespendet werden konnten. Oder auch die Euphorie, die die aktuellen kulturellen Angebote bei Menschen aus der Region auslösen. „Wenn dann mal ein Michael Patrick Kelly hier auftritt und die Frauen schon am Abend zuvor ihre Zelte aufschlagen, um in der ersten Reihe zu stehen, dann freut man sich sehr zu dem, was wir hier machen dürfen“, erzählt er. Sich auf den Lorbeeren ausruhen ist trotz all dem Erfolg keine Option, plant Wandscher für die kommenden Jahre unter anderem den Umbau der Spielplätze für mehr Inklusion und den Aufbau eines Mustergartens für den Klimaschutz.

Christian Wandscher, 53Jahre, aus Bad Zwischenahn, Geschäftsführer Gartenkulturzentrum Niedersachsen - Park der Gärten gGmbH

Text und Foto: Thea Drexhage

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