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MoX Thekendienst : Bock auf Wein30.06.2022



Wenn man etwas in der eigenen Stadt vermisst, dann muss man es eben selbst in die Hand nehmen, dachte sich zumindest der 38-jährige Hannes Friedek, als er mit seinem Geschäftspartner die neue Weinbar „Bar Ile“ an der Ecke Wall- und Mottenstraße eröffnete. Man könnte meinen, sich inmitten der beiden Szenestraßen anzusiedeln sei ein schwieriges Vorhaben auf Grund der Konkurrenz, doch Friedek zeigt sich zuversichtlich. „Wir finden diese Ecke mega interessant, der Waffenplatz wird immer beliebter und hat viel Potenzial. Mit Kevin Gideon und Frau Gunstmann haben wir tolle Nachbarn. Das passt alles super.“ Sich ergänzen statt gegeneinander arbeiten ist der Plan. Mit einer 85 Weine umfassenden Karte hat die Bar Ile definitiv ein Alleinstellungsmerkmal. Aber warum plötzlich Gastronomie? Viele Oldenburger*innen dürften Hannes Friedek aus der Veranstaltungsbranche kennen, zum Beispiel durch den Stadtstrand und den Abendmarkt, den er mit Fenja Beckhäuser veranstaltet. Zuvor arbeitete er viele Jahre bei einem großen deutschen Verlag als Chefproducer für den Onlinebereich – zu viel Schreibtisch. Hanens Friedek muss unter Menschen. Das übergeordnete Ziel, egal ob Veranstaltung oder Gastro dabei ist: „Es ist toll etwas zu machen und in glückliche Gesichter zu schauen. Es werden Orte geschaffen, an denen sich Menschen treffen und miteinander erzählen. Das wird in unserer Gesellschaft ja immer weniger, aber die Gastronomie ist etwas, wo man sich noch immer trifft und quatscht, egal ob bei Kaffee, Wein oder Bier.“ Die Bar Ile soll dabei ein Anlaufpunkt für alle sein. So gibt es Weine in allen Preisklassen. Kein High Society Laden zu sein war Friedek bei der Gründung des Ladens wichtig. Aber auch, wenn der seit Anfang Juni geöffnete Laden von den Gästen gut angenommen wird, läuft nicht immer alles problemfrei. „Ich arbeite derzeit 12-13 Stunden am Tag und dann schlafe ich. Nach dem langen Coronaleerlauf ist der Start natürlich heftig und aktuell fehlen auch einfach die Leute.“, gesteht er. Zeit für Freundin und Sohn sowie die Hobbies Golf und Tennis bleibt dabei nur wenig. „Das wird sich hoffentlich bald einspielen.“, sagt Hannes Friedek und fragt sich gleichzeitig, wo eigentlich all die Menschen hin sind, die vor Corona in der Gastronomie gearbeitet haben. Mit bisher vier Festangestellten und einigen Aushilfen bestünde in der Bar Ile noch Bedarf.

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