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MoX-Kulturbericht: Neu ist nicht immer besser!04.05.2022



„Re-use“ lautet das Motto der diesjährigen Veranstaltungsreihe in der Bauwerkhalle am Oldenburger Pferdemarkt. Mit Vorträgen, Podiumsdiskussionen und kleinen Festen wird sich mit Nachhaltigkeit, vor allem im Bauwesen, befasst. Die Devise: Altes retten statt abreißen.
Mit dem immer größer werdenden ökologischen Bewusstsein der Menschen, wächst auch die Debatte um die (Weiter)Nutzung von Rohstoffen. Egal ob Kleidung, Fahrzeuge oder Elektronik, der Markt für Gebrauchtes wird immer interessanter. Warum werden also noch so viele leerstehende Gebäude abgerissen, anstatt saniert zu werden und das, bei den aktuellen Rohstoffpreisen? Prägnantes Beispiel dafür ist aktuell mit Sicherheit der Abriss und Neubau des Stadtmuseums und die damit einhergehenden Pläne von „Die Öffentliche“ auch einen Teil ihrer gewaltigen Bauten abzureißen und neu aufzuziehen. Aber ist das tatsächlich nachhaltig und wirtschaftlich? Mit dieser Frage beschäftigt sich unter anderem die Auftaktveranstaltung des Bau_werk Sommer 2022. Am 10.5.2022 unterhalten sich Dr. Sven Urhahn (Stadtbaurat Oldenburg) und Dr. Frank Panthel (Vors. Bau_werk e.V.) mit Reiner Nagel, dem Vorstandsvorsitzenden der Stiftung Baukultur Potsdam zum Thema: „Bestände nutzen – Plädoyer für eine Umbaukultur“. Ein wichtiges Thema auch in Oldenburg, betrachtet man den ungenutzten Leerstand gegenüber den neugebauten Glaspalästen am Hunteufer. Es folgen Vorträge von Vertretern aus Hamburg und Bremen, die zeigen, wie so eine Neunutzung richtig gemacht werden kann. So spricht am 14.6.2022 Johannes Adernholz, Geschäftsführer der Überseeinsel GmbH in Bremen über die Revitalisierung des Kelogg-Geländes, welche seit ein paar Jahren in vollem Gange ist. Zwar wurde auch auf diesem Gelände mit der ehemaligen Reishalle ein beachtliches Gebäude abgerissen, doch die Silotürme der alten Fabrik sollen erhalten bleiben und umfunktioniert werden in ein Silohotel mit hochmodernen, aber gleichzeitig simpel gehaltenen 120 Zimmern. Mit der Bar auf dem Glasdach soll außerdem ein neuer Anlaufpunkt für Menschen in dem aufstrebenden Viertel geschaffen werden. Einige Verwaltungsgebäude des Geländes konnten bereits zu Schulen umstrukturiert und in Betrieb genommen werden. Das sogenannte Stephani-Quartier soll nach Fertigstellung durch seine Co2-neutrale Energieversorgung, wenig Autoverkehr und zahlreichen Grünflächen an Attraktivität gewinnen. Am 12.7. wird außerdem das Hamburger Projekt „Gröninger Hof“ vorgestellt, bei welchem ein Parkhaus mitten in der Hamburger Altstadt zu neuem, bezahlbarem Wohn- und Arbeitsraum umstrukturiert wurde. Ob und wie solche Projekte auch in Oldenburg umgesetzt werden können, kann am 2.8.2022 bei einer Podiumsdiskussion mit Rats- und Verwaltungs- und Architekturvertreter*innen diskutiert werden. Es lohnt sich also, sich Anregungen zu holen und den lokalen Akteuren etwas auf den Zahn zu fühlen.
Text und Foto: Thea Drexhage

Das gesamte Programm gibt es auch im MoX Veranstaltungskalender.

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