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Den alten staubigen Weg verlassen ...04.05.2022
Drei Viertel der Band kennen die Bühne bereits bestens von ihren bisherigen Auftritten im Polyester, aber wenn Fat Rhino sie am 26. Mai im Rahmen des Polyestivals entern, dann wird das ihr erster Auftritt sein! Der erste Auftritt unter neuem Namen, mit neuem Sänger und mit (fast nur) neuen Songs. „Das wird schon ein bisschen aufregend“, gibt Schlagzeuger André Mitwollen zu. „Aber wir sind so heiß drauf, endlich wieder auf der Bühne zu stehen, da verglüht das Lampenfieber!“
Zudem sind die Jungs ja alte Hasen. 15 Jahre lang war man als El Camino (span.: Der Weg) nicht nur stadtbekannt, sondern in ganz Niedersachsen und NRW unterwegs. Mehr als 120 Auftritte sind da zusammengekommen, darunter so spannende Sachen wie der Support für die Band um den Godfather des Desert Rock, Kyuss Drummer Alfredo Hernández, Brave Black Sea, genauso wie für die Bostoner Heavyrocker Gozu, Sasquatch und Bushfire sowie ein Auftritt beim Hütte Rockt Festival. 15 Jahre in denen sie immer wieder mal über einen Namenswechsel nachgedacht haben, damit sie nicht immer gefragt werden, ob sie denn Flamenco oder Salsa spielen. Als dann im vergangenen Jahr Sänger Martin seiner Liebe und beruflichen Neuorientierung nach Thüringen folgte, war das ein Einschnitt, der groß genug war, um diesen Schritt endlich vorzunehmen. Es folgte eine kurze Suche nach einem neuen Sänger, von vier Interessenten lud man zwei zur Audition ein. Dass der Ausgesuchte nach 15 Jahren unter spanischem Namen und just beschlossener Umbenennung nun Spanier ist, war nicht nur für André, Dennis Kersten (Bass) und Jan Düttmann (Gitarre) extrem amüsant. „Ja, darüber mussten wir echt lachen“, freut sich André immer noch über diesen Zufall. „Aber Alberto hat unsere Gründe für den Namenswechsel voll verstanden“.
Und der neue Sänger passte einfach zu gut ins Konzept. Nachdem El Camino 2006 Heavy Rock mit Stoner- und Metal-Elementen gestartet war, sind über die Jahre immer mehr Doom-Einflüsse hinzugekommen. „Unser erstes Album war noch Stoner Metal mit schnellen Riffs, das dritte Album hatte schon deutlich mehr Songorientierung und weniger Geballer – und da machen wir mit Fat Rhino weiter“, beschreibt André die Entwicklung. Man könnte auch sagen, die Songs sind langsamer und entschlackter geworden, mehr Doom, mehr Psychedelic. Und dazu passt Alberto Martinsons vergleichsweise ruhigerer, klarerer Gesang bestens.
Eine erste EP ist bereits aufgenommen und online veröffentlicht, für die nächsten Schritte wollen die Vier nichts überstürzen. „Wir machen das alle nebenberuflich, und dass Alberto sich in dieser Zeit schon die alten Songs zu eigen gemacht hat und die neue EP eingesungen hat, ist dabei schon außerordentlich erfolgreich. Wir wollen ja auch niemanden überfordern“, gibt André zu bedenken. Gleichwohl gibt es schon einen ganzen Stapel neuer Songs: „Wir waren mit El Camino dabei, ein viertes Album zu schreiben, die werden jetzt noch weiter angepasst an die neuen Bedingungen und dann fangen wir langsam an, ein Studio auszuwählen; das ist der jetzige Stand.“
Vorher gibt es erstmal den ersten Auftritt beim Polyestival in einem der erklärten Lieblingsclubs der Band: „MTS, Cadillac und das Polyester haben wir alle schon 2, 3 Mal bespielt, und jeder hat sein ganz eigenes, tolles Flair“. Dass in diesem Fall mit Suzan Köchers Suprafone und Powder for Pigeons, den Amerikanern Three For Silver, der mexikanischen Entdeckung Maria Moctezuma und den Rotterdamer Stoner Rockern Karvel ein international hochwertiges Line-Up zur Seite steht, macht das Ganze nur noch interessanter!
Text : Ralf Koch
Fat Rhino | 26. Mai | Polyestivals, Polyester OL
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