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Neue Ratsmitglieder im Oldenburger Stadtrat: Benno Schulz von der FDP.07.11.2021
Text und Foto: Martina Johanne Höger
Den gebürtigen Oldenburger Benno Schulz hat es nach seinem Abitur unter anderen nach Greifswald, Trier und Leuven in Belgien gezogen. Dort studierte er Geschichte und Politologie. Während des Studiums hat er sich aktiv in der Hochschulpolitik eingebracht und war Landesvorsitzender der Liberalen Hochschulgruppe in Rheinland Pfalz, 2009 trat er der FDP bei.
Eigentlich wollte Schulz nicht zurück an die Hunte, aber wie das Schicksal so spielt, hatte seine Frau einen Referendariatsplatz in Oldenburg bekommen. Mittlerweile hat sich das Paar in Oldenburg niedergelassen und auch Nachwuchs bekommen. Seine Promotion in der Mittelalterlichen Geschichte, die er unter anderen durch die Friedrich-Naumann-Stiftung finanziert, macht Schulz als externer Promovend an der Universität Trier. Mit der Kommunalwahl wurde Schulz für die FDP in den Stadtrat gewählt und ist Mitglied des neuen Finanzausschusses. Für die Fraktionsbildung hat sich die FDP in Oldenburg mit Volt geeinigt. Die auf den ersten Blick sehr unterschiedlich wirkenden Parteien haben laut Schulz viele thematische Überschneidungen. „Wenn man sieht, was man für Oldenburg erreichen möchte, gibt es bei allen Politikfeldern ganz große Schnittmengen, beispielsweise im Kulturbereich, aber auch im Verkehrsbereich“, so das neue Ratsmitglied. Um als geschlossene Gruppe im Rat auftreten zu können, müssen in manchen Bereichen Kompromisse eingegangen werden, bedenkt Schulz. Für ihn ist beispielsweise die von Volt geforderte Klimaneutralität Oldenburgs bis 2030 zwar erstrebenswert, aber ein vorzeitiges Datum festzulegen hält er für nicht konstruktiv.
Während der Pandemie hat Schulz als Vorstandsmitglied der Oldenburgischen Landschaft die Erfahrung gemacht, dass betroffene Künstler:Innen oder Betriebe eine koordinierte Anlaufstelle gebraucht hätten. „Was mir gefehlt hat, war eine zentrale Institution, die Förderzahlungen von privat und der öffentlichen Hand sammelt, koordiniert und den Betroffenen aufzeigt, wo es noch Förderungsmöglichkeiten gibt. Ich glaube, dass es in Deutschland genügend Möglichkeiten gibt, es ist teilweise nur zu intransparent.“ Für die Innenstadt plant Benno Schulz die Steigerung der Attraktivität durch Anpassung der Nutzungsflächen der Geschäfte. Ungenutzte Lagerflächen sollen zu Wohnraum und leer stehende Schaufenster sollen ausgefüllt werden. Besonders am Herzen liegt ihm die Verbesserung der Oldenburger Infrastruktur. „Beispielsweise sollten die Stadtteilbahnen reaktiviert werden, denn wir müssen uns Gedanken machen, dass Verkehr nicht nur auf der Straße, sondern auch auf den Schienen stattfindet“, betont Schulz. Er möchte den Bau von weiteren Fahrradschnellwegen vorantreiben. Mit Blick auf den demografischen Wandel und die Abgangszahlen der Stadt fordert Schulz die Steigerung der Wohnattraktivität für junge Familien. „Es muss neu gedacht werden, Oldenburg wächst weiter. Der Rat ist in der Pflicht, den Druck aufrechtzuerhalten.“, unterstreicht Schulz seine Pläne.
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