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Erinnerungskultur06.11.2021
Text und Fotos: Helen Baudach
Auch Oldenburg bildete hier keine Ausnahme: Die damalige Synagoge und das Schulhaus, die sich in der Peterstraße befanden, wurden in Brand gesteckt; Etwa 40 jüdische Männer wurden aus ihren Häusern in die Polizeikaserne, das heutige Landesmuseum, verschleppt. Erinnerungsberichte beschreiben, wie die Männer am Morgen des 10. November an der noch brennenden Synagoge vorbei, durch die Innenstadt in das Gerichtsgebäude getrieben wurden, um am nächsten Tag in das KZ Sachsenhausen deportiert zu werden.
Den Opfern und Überlebenden dieses und der weiteren Verbrechen der Shoah gilt es zu gedenken. Daher finden sich seit fast 40 Jahren Oldenburger Bürger am 10. November zusammen, um den Fußmarsch der Männer an diesem Tag schweigend nachzuvollziehen. Doch jüdische Menschen und Kultur sind und waren schon immer mehr als das, was ihnen angetan wurde. Dieser Tatsache stellten sich die Schüler*innen des Gymnasiums Eversten Oldenburg, die mit der Unterstützung des Arbeitskreises Erinnerungsgang und der Stadt Oldenburg in diesem Jahr den Erinnerungsgang organisieren. Gemeinsam wählten sie den Titel „Mehr als ein Stern“ und setzten sich in diesem Sinne mit dem Leben von jüdischen Familien in Oldenburg vor 1933 und nach 1945 auseinander. Ihre Interpretationen und Gedanken stellten sie in Form von Installationen und Filmprojekten in einer Ausstellung in der Landesbibliothek zusammen.
Fredo Behrens vom Arbeitskreis Erinnerungsgang initiierte die Zusammenarbeit mit den Oldenburger Schulen im Jahr 2005. Ziel sei es, den Schülern eine erlebte Aufarbeitung außerhalb des Frontalunterrichts zu bieten, die sie miteinbeziehe und einen wichtigen Schritt in ihrer Schulbiografie darstelle. Dies sei gerade jetzt von besonderer Bedeutung, da die Zahl der Zeitzeugen immer kleiner werde. Der Erinnerungsgang biete eine zeitlose Möglichkeit, das Geschehene auch in Zukunft im Bewusstsein zu halten.
Der Erinnerungsgang stellt das zentrale Element der Erinnerungsarbeit zur Shoah in Oldenburg dar, daher versucht der Arbeitskreis das Angebot so niedrigschwellig wie möglich zu halten: Jeder kann teilnehmen und damit ein öffentliches Zeichen gegen Antisemitismus und für Solidarität setzen.
Der Erinnerungsgang beginnt am 10.11.2021 um 15 Uhr
im Innenhof der Landesbibliothek am Pferdemarkt.
Die Ausstellung „Mehr als ein Stern“ findet noch bis zum 20.11.2021
in der Landesbibliothek statt.
Informationen zu Geschichte und weiteren Veranstaltungen:
www.erinnerungsgang.de
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