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Interview zum Brandanschlag mit Jonas Höpken25.07.2021

Die Linke hat im Rat einen Antrag zu Solidarität mit den Geflüchteten in Blankenburg gestellt. Was genau soll damit erreicht werden?
Jonas Höpken: Wir haben den Antrag als Dringlichkeitsantrag unmittelbar nach diesem Anschlag gestellt, weil wir es wichtig fanden, dass der Rat darauf schnell reagiert, seine Solidarität mit den Geflüchteten erklärt und diesen Anschlag verurteilt. Weil er nicht als dringlich anerkannt wurde, ist er leider erst in der letzten Ratssitzung abgestimmt worden.  

Hat die Stadt Ihrer Meinung nach angemessen auf den Brandanschlag reagiert?
Jonas Höpken: Ich fand es sehr befremdlich, dass der Rat der Stadt Oldenburg die Dringlichkeit nicht gesehen hat. Unabhängig davon, welche Hintergründe der Anschlag jetzt genau hat, ist doch völlig klar, dass man seine Solidarität mit den Geflüchteten ausdrücken muss, wenn so etwas passiert. Ich gehe davon aus, dass die Polizei vernünftig ermittelt, aber dass das politische Signal vom Rat erst so spät gekommen ist, finde ich sehr bedauerlich.

Welche Schlussfolgerungen ziehen Sie aus den aktuellen Ereignissen für Blankenburg?
Jonas Höpken: Wir sind dafür, dass Geflüchtete so schnell wie möglich dezentral untergebracht werden und nicht in solchen Sammelunterkünften. Die Stadt sollte mit dem Land darüber sprechen, ob die Aufenthaltszeit der Menschen in Blankenburg nicht verkürzt werden kann. Man kann Blankenburg wahrscheinlich nicht komplett auflösen, weil es für die erste Zeit eine solche zentrale Anlaufstelle braucht, aber der Aufenthalt dort ist viel zu lange. Deshalb wäre unsere Konsequenz, den Leuten so schnell wie möglich eine eigene Wohnung zu ermöglichen, natürlich mit Betreuung.