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Harmonisiert, kraftvoller, ausgeprägter, mehr mit Herz.27.07.2021



Text und Foto: Ralf Koch

Der Name Gentility ist Rockfans der Region seit vielen Jahren geläufig. Zwei Alben und unzählige Auftritte seit 2005 haben die Jungs – und seit rund zehn Jahren auch Mädel absolviert, sich eine treue Fanbasis erspielt und diverse Highlights erlebt. Bereits 2013 kam der erste Wechsel, als sich die Band entschied, vom Englischen ins Deutsche zu wechseln. „Anfangs hatten wir mit deutschsprachigen Bands nicht viel am Hut, aber bei Daniel Wirtz haben wir erstmals gehört, wie man mit Sprache umgehen kann“, erzählt Julia. „Wir benutzen ihn nicht als Vorbild, aber das hat schon etwas ausgelöst bei uns.“ Der Titel des zweiten Albums, „Wir haben der Welt noch was zu sagen“, beinhaltete dann auch schon Erklärung genug. In den deutschen Texten, ist Julia überzeugt, kommt Dirks Sprachgewalt einfach viel besser durch: „Mit seinen Metaphern hat Dirk eine ganz besondere Art mit Sprache umzugehen. Und da geht die Inspiration von Wilhelm Busch bis Berthold Brecht.“
Nachdem die Band einen Produzenten kennenlernte, er sie unter seine Coaching-Fittiche nahm und sie motivierte, mutiger zu sein, und sich bei Labels zu bewerben, erscheint das neue Album nun bei STF Records. Die boten ihnen einen Bandübernahmevertrag an und zahlten alle Kosten der Aufnahmen. Aber deutsche Texte und ein englischer Bandname? „Wir haben echt gezögert, den Namen zu wechseln, aber uns wurde dabei gut zugeredet, diesen Schritt zu wagen. Es sollte etwas mit G sein schon wegen des Bandlogos  und ein Name, der zu uns passt und irgendwas davon transportiert, wofür wir stehen, deswegen Glut für die glühenden Texte und Sucht für den süchtig machenden Rock, weil wir gerne starke Hooklines schreiben“, erklärt Julia die Wahl des Namens.
Jetzt passt alles zusammen. Wie der neue Albumtitel „Urbane Dekadenz“, mit dem die Band auf die Verkommenheit und Verschwendung aufmerksam machen möchte, einer Entwicklung, die sie in den westlichen Gesellschaften sieht. Oder die Synergie von Musik und Text, die heute mehr im Wechsel entstehen und dadurch auch noch mehr eine Einheit werden. „Früher gab es einen Break, weil wir den Break gut fanden, heute entstehen die Breaks durch das Gefühl, was wir in dem Moment vermitteln wollen; Harmonisiert, kraftvoller, ausgeprägter, mehr mit Herz.“
Erst das neue Album, zwei Wochen später endlich wieder die Bühne: Am 13. August spielen Glutsucht beim „Rock For Animal Rights Festival“ in Sandstedt. „Diese Euphorie möchten wir jetzt gerne ausleben. Und da kommt der Gig am 13. August gerade richtig, zumal mit Thundermother und Ohrenfeindt zwei fantastische Hauptacts mit dabei sind. Und ich hoffe, dass es genauso viele Leute gibt, die genauso hungrig sind wie wir, dass es wieder losgeht“ freut sich Julia wie ihre zwei Bandkollegen nicht nur auf ihren eigenen Auftritt!


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