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Bianca Nawrath - „Iss das jetzt, wenn du mich liebst“18.07.2021
Interview und Foto: Thea Drexhage
Kinga, die Dame hier im Buch ist in Deutschland geboren, aber ihre Eltern sind Polen. Das merkt man auch in dem Buch. Darin geht es um eine Dame, die mit ihren Eltern und der Schwester beim Essen. Irgendwie druckst sie rum, bis die Schwester sagt: „Wusstet ihr eigentlich, dass sie einen Freund hat? Seit sieben Jahren!“ Und sie traut sich nicht so richtig den Freund vorzustellen, weil er ein Türke ist, aber auch in Deutschland geboren, also wie sie. Ihre Eltern nehmen das überhaupt nicht gut auf. Für die geht das gar nicht. Und dann lassen sie erstmal etwas Zeit ins Land ziehen bis irgendwann Post aus Polen kommt. Eine Einladung zur Hochzeit der Cousine. Und dann sagen die Eltern: „Ok, bring den doch einfach mal den jungen Mann mit, dann lernen den direkt alle kennen.“ Und so fahren dann alle nach Polen zur Hochzeit. So weit, so gut. Die Familie in Polen nimmt auch überhaupt nicht gut auf, dass er ein Türke ist. Es wird auch nicht groß nachgefragt, sondern direkt getestet. Es wird einheimisches Essen vorgesetzt, es wird polnisch geredet, sodass seine Freundin immer dolmetschen muss. Aber gleichzeitig erinnert sie sich auch an ihre Kindheit, während sie dort unterwegs sind. Denn in Polen zu Besuch zu sein, sagt sie, ist nicht nur die Eltern zu besuchen, sondern auch alle anderen Menschen, die man kennt. Irgendwann kommt es dann zur Hochzeit der Cousine, bei der das Buch dann auch ernster wird, weil Familienprobleme auftauchen. Der Vater hat so seine eigenen Problemchen, die zu Tage treten. Die Braut ist auf einmal komplett verunsichert und muss beruhigt werden. Kingas Freund hingegen meistert alles super. Egal was für Aufgaben ihm gestellt werden, er macht alles mit. Essen, Hochzeitspiele, laute Gesänge – sodass letztendlich alles zu einem guten Ende kommt.
MoX: Wie haben Sie das Buch gelesen?
Mareike Denk: Ich hab ees ganz normal im Print gelesen, nachdem wir die Vorschau vom Ecco Verlag bekommen haben. Da fand ich die Geschichte und tatsächlich auch das Cover ansprechend, bei dem ich mich fragte: Wieso sind da Gurken drauf?
MoX: Was hat Ihnen besonders gut gefallen?
Mareike Denk: Mir hat besonders gut gefallen, wie in diesem Roman mit Vorurteilen aufgeräumt wird, gerade, weil man in dieser Geschichte merkt, dass diese von allen Seiten kommen. Vom deutschen Teil der Familie, vom polnischen Teil aber auch vom türkischen Teil, der in diesem Buch ebenfalls beschrieben wird. Insgesamt macht es Spaß zu sehen, wie viel Tiefgang das kriegen kann und wie persönlich das alles ist.
MoX: Wem würden Sie das Buch empfehlen?
Mareike Denk: Jedem, der sich für diese Thematik interessiert und etwas erfrischendes möchte. Jedem der etwas Lustiges, aber eben nicht nur lustiges lesen möchte.
MoX: Was wissen Sie über die Autorin?
Mareike Denk: Die Autorin kommt aus Berlin und hat polnische Wurzeln. Sie studiert Journalistik und hat aber auch in den letzten Jahren in Komödien mitgespielt unter anderem auch in kleinen Serien wie „Bettys Diagnose“.
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