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Endlich wieder Kultursommer18.05.2021
Text und Foto: Thea Drexhage
Wie plant man einen Kultursommer in einem Jahr wie 2021? „Mit der Angst, dass es gar keinen Kultursommer gibt und der Hoffnung, dass er wieder in die Nähe von dem kommt, was er mal war“, antwortet Festival-Leiter Bernt Wach. Das Ergebnis der Planung in diesem Jahr kann sich jedoch sehen lassen. Zwar ist der Kultursommer weit von tausenden feiernden Menschen auf dem Schlossplatz entfernt, dennoch gelang es, ein ansprechendes Programm in kleinerem Rahme auf die Beine zu stellen. Dafür wird die Veranstaltung vom Schlossplatz zum Prinzenpalais verlegt, wo der Kultursommer schon einmal gastierte, als die Nutzung des Schlossplatzes nicht möglich war. Der Vorteile dieser Location sind laut Bernt Wach vielfältig. Zum einen würde die fast geschlossene Form einen kontrollierten Einlass ermöglichen, zum anderen ist die Nähe zum Schloss und somit dem Herzen Oldenburgs noch immer gewährleistet. Auch die Größe scheint für aktuelle Verhältnisse ideal: „250 ist ja im Moment die mögliche Besucherzahl, vielleicht verbessert die sich noch ein wenig. Es ist aber auch noch Platz genug, um etwas für Geselligkeit in Form von Getränken und Speisen zu finden.“ Nur so ganz „umsonst und draußen“ ist der Kultursommer in diesem Jahr nicht. Eine Covid-19-Pauschale von 2,50€ wird erhoben. Natürlich nicht, um Gewinn zu erzielen, sondern aus fast schon psychologischen Gründen. Mit den begrenzten Plätzen in diesem Jahr muss laut Wach eine Sperre kreiert werden. „Der Wunsch beim Kultursommer war schon immer: kommt alle und guckt und wenn es euch nicht gefällt, geht wieder. Es sind keine Gruppen, die im Radio rauf und runter gespielt werden, man muss sich schon auf etwas einlassen. Mit dem Eintritt ist es immer so, dass ich sehr genau überlege, ob ich eine Gruppe sehen möchte.“, erklärt Wach. Mit der Pauschale von 2,50€ ist also einerseits dafür gesorgt, dass im Prozess des Ticketkaufs eine Überlegung Eintritt, ob man entsprechende Künstler*innen tatsächlich sehen möchte, andererseits ist diese Hürde finanziell so gering, dass sich nach wie vor jeder den Kultursommer leisten kann. Das Programm 2021 ist ein spannendes, jedoch weniger International als zuvor. Denn nicht nur mit den heimischen Bedingungen muss in der Planung gearbeitet werden, sondern mit globalen. Während in der Vergangenheit Künstler*innen aus Afrika, Amerika, Neuseeland, Australien und Asien auf der Bühne des Schlossplatz standen, begrenzt sich die Internationalität in diesem Jahr auf unsere Nachbarländer, in welchen die Coronasituation eine ähnliche ist, wie bei uns. Mit der vorangehenden Impfkampagne und den Erfahrungen aus dem letzten Sommer geht Bernt Wach davon aus, dass mit keinen größeren Einschränkungen zu rechnen sein sollte. Für den Fall, dass keine Veranstaltungen erlaubt werden im Sommer, gäbe es keine Alternative. So wäre auch Streaming keine Option. „Ich muss persönlich sagen, dass, obwohl das Netz so voll ist mit guten Musikangeboten, sich die ganz große Sehnsucht auf das Live dabei sein bezieht. Ob nun im Sommer draußen oder im Herbst hoffentlich wieder in unserer kleinen Halle. Hauptsache von Mensch zu Mensch.“, so Wach.
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