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175 Jahre Deutscher Bühnenverein18.05.2021

175 Jahre Deutscher Bühnenverein

Text: Horst E. Wegener

Dem Oldenburger Staatstheater steht illustrer Besuch ins Haus, wenn Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 27. Mai vorbeischauen will. Die Zusage dieses hohen Staatsrepräsentanten, an den Jubiläumsfeierlichkeiten des Deutschen Bühnenvereins teilzunehmen, begreift Vereinspräsident Carsten Brosda als „Zeichen der Wertschätzung für die Kultur“ von Seiten der Politik, das in diesen Tagen dringend gebraucht werde. Steinmeiers Grußwort zum Festakt soll ab 17 Uhr live per Internet gestreamt werden – ergänzt um ein Podiumsgespräch zur Zukunft des Theaters mit Intendanten renommierter Häuser aus ganz Deutschland sowie Schauspielern und niedersächsischer Politprominenz, von der Journalistin Shelly Kupferberg moderiert.
Gut 175 Jahre ist´s her, dass der damalige Intendant des Großherzoglich-Oldenburgischen Hoftheaters, Ferdinand von Groll, möglichst viele Kollegen in die Huntestadt bat, um den Deutschen Bühnenverein zu begründen.  Anlass war das grassierende Vertragsbruchunwesen, das 1846 populärer werdende Schauspieler dazu trieb, ihren Wirkungsstätten von heute auf morgen adieu zu sagen, weil sie andernorts bessere Konditionen aushandeln konnten. Also verständigten sich die Gründungsmitglieder des Deutschen Bühnenvereins darauf, dass künftig kein Theater mehr einen Schauspieler engagieren dürfe, der ein anderes Haus vor Vertragsende im Stich lassen würde. Bis zum Ende der Monarchie im Jahre 1918 blieb der Bühnenverein ein von den Hoftheatern dominierter Verband. Erst in der Zeit der Weimarer Republik legten jene Kräfte zu, die für den Erhalt und Unterhalt der verstärkt auf Zuwendungen angewiesenen Stadt- und Staatstheater zuständig waren. 1935 wurde der Bühnenverein auf Anordnung des damaligen Reichspropagandaministeriums aufgelöst und 1947 in Köln wiedergegründet.
Seine Aufgabe sieht der Verein darin, die kulturelle Bedeutung des Theaters für die Gesellschaft deutlich zu machen. Als weltweit größter Verband seiner Art vereinigt er mehr als 400 Mitglieder, darunter die Stadt- und Staatstheater einschließlich aller Opernhäuser, die Landesbühnen, zahlreiche Privattheater, die Kulturorchester, die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sowie die Intendanten als persönliche Mitglieder.
Am Gründungsort Oldenburg ging auch schon 1996 - anlässlich des 150sten Jubiläums – ein standesgemäßer Festakt über die Bühne – inklusive Rede des damaligen Bundespräsidenten und der Uraufführung der Komposition „Nichts weiter“, die beim Komponisten Heiner Goebbels in Auftrag gegeben worden war. Nachdem im Rahmen der Klangcollage damals die Verstrickungen der Theatermacher mit den Nazis thematisiert wurden, böten die Auswirkungen des corona-bedingten Lockdowns auf Kunst und Kultur als diskussionswürdiges Thema gut 25 Jahre später erst recht genügend Stoff. Immerhin verharrt Kreativ-Deutschland seit März 2020 in einer Art Dauerschwebezustand, der uns nicht nur die liebgewonnenen Zugänge zur Livekultur verwehrt, sondern auch Auswirkungen auf soziale Verhaltensstrukturen und – muster aufwirft, mit denen wir lange zu tun haben werden. Denkbar, dass der Stellenwert von Kultur auch über die derzeitigen Einschränkungen hinaus ein anderer sein könnte als vor der Corona-Zeit?  Man wird sehen…



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