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Das Ende der Überlebenskunst?22.04.2021



Text: Horst E. Wegener
Neben der Ungewissheit für viele Künstler, wann sie wieder von Angesicht zu Angesicht mit ihrem Publikum kommunizieren dürfen, zeigt man sich in der Branche frustriert hinsichtlich der vollmundig verkündeten Corona-Hilfen, deren finanzielle Angebote zu oft im Bürokratiewust stecken bleiben. Egal ob es die November-, Dezember- oder Neustarthilfen des Bundes betrifft, in der Theorie wurden sie alle zu einer finanziellen Überbrückung in diesen vermaledeiten Zeiten ersonnen und sollten eben auch soloselbstständigen Kulturschaffenden offenstehen. Doch bei den existentiell Betroffenen kommen diese Hilfen noch immer zu oft nicht an. „Für das Ausfüllen der Antragsformulare braucht man ein überdurchschnittliches Abitur, einen versierten Steuerberater und möglichst noch einen Juristen als Beistand“, bringt Konzertagentin Jutta Adler die Problematik auf den Punkt. Und sie ergänzt: „Um das Prozedere überhaupt verstehen zu können, haben wir Anfang September mit 100 weiteren Veranstaltern an einem vierstündigen Onlineseminar teilgenommen“. Kurzum: Die Art, wie die Hilfe allein für die Veranstalterbranche nach wie vor organisiert wird, wirke auf potentielle Empfänger vor allem abschreckend.
Grund genug für den Deutschen Musikrat im Schulterschluss mit weiteren Verbänden freiberuflicher Musikschaffenden an die Bundesregierung zu appellieren, man möge dafür sorgen, dass die Coronahilfen die Berechtigten erreiche. Für dringend erforderlich halte man Nachbesserungen bei den Antragsvoraussetzungen. So sollten Musiker etwa automatisch als direkt von den Pandemiefolgen betroffen eingestuft werden. Auch müssten die Einnahmegrenzen für die maximale finanzielle Zuwendung von 7500 Euro bei den Neustarthilfen modifiziert werden, bringt eine Pressemitteilung der vom Musikrat zusammengetrommelten Verbände die Forderungen aller Kulturschaffenden auf den Punkt. Dabei ist umgehendes Handeln notwendig, weil die Antragsfrist für die November- und Dezemberhilfen am 30. April ausläuft. Die Uhr tickt…

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