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Pyjamas, Wein und Schalala23.03.2021
Im Herbst standen Fortuna Ehrenfeld noch in Wilhelmshaven auf der Bühne mit einer dicken Ankündigung im Gepäck: sie wollen in der Kölner Philharmonie spiele. Das Konzert ausverkaufte Konzert unter Pandemiebedingungen musste jedoch auf Grund der Entwicklungen kurzerhand verschoben werden. Statt zu jammern und zu meckern hat Musiker Martin Bechler von Fortuna Ehrenfeld ein ganz eigenes Konzept, um die Lockdown-Zeit zu überstehen: einfach noch mehr arbeiten als eh schon. Da reicht es nicht, einfach nur neue Musik zu schreiben und trotz widriger Verhältnisse eine Albumveröffentlichung für das Frühjahr anzusetzen, sondern, das komplette Ruder in die Hand zu nehmen. So gründete der Musiker mitten in der Pandemie sein eigenes Label Tonproduktion Records und könnte mit der ersten Veröffentlichung kaum glücklicher sein, denn niemand anderes als Rainald Grebe veröffentlichte sein jüngstes Werk „Popmusik“ gemeinsam mit Bechler. „Ich kenne Rainald schon sehr lange und habe schon früher 7 oder 8 Platten von ihm gemacht. Es hatte sich danach alles ein bisschen auseinandergelebt. Dann kam der Lockdown und Rainald wollte trotzdem diese Songs rausbringen, die er da hatte. Die Idee, dass die Platte Popmusik heißen sollte, wusste er schon vorher und er wusste von mir, dass, wenn ich es drauf anlege, im Alleingang so eine Platte machen kann, dafür brauche ich nicht viel. Und wenn ich dann noch so tolle Leute wie meine Bandmitglieder Jenny und Jannis dabei habe, dann ist das natürlich noch besser.“ Ganz nebenher arbeitete die Band dann auch noch ein einem neuen Studioalbum, auch, wenn dem Musiker allgemein davon abgeraten wurde, diese während der aktuellen Zeit zu veröffentlichen. „Der Vertrieb und das alles, das ist aktuell die Hölle. Es wurde dann gesagt: verschenk die Platte doch jetzt nicht! Aber ich habe mir dann gesagt: was soll denn das Zeug jetzt hier rumliegen? Das will jetzt raus und soll nicht noch ein Jahr warten. Und wir haben auch keine Lust ohne neues Zeug in ein weiteres zusammengebasteltes Jahr zu gehen und bei eventuellen Konzerten unser altes Programm zu spielen. Das finde ich irgendwie auch doof.“ Eine kleine Tour wie im letzten Jahr im Sommer, das ist das mindeste, was sich Martin Bechler für dieses Jahr vorstellen kann, doch die Ideen reichen noch weiter. Auch die Hoffnung auf die Durchführung der gemeinsamen Tour mit Rainald Grebe ist groß. Um die Wartezeit auf den Konzertsommer zu verkürzen, hat die Band immer wieder ungewöhnliche Maßnahmen in petto: merkwürdiges Merch. Das reicht vom 150€ mega-fair-und-lokal-produzierten Luxuspyjama über ebenso fairen Kaffee und guten Wein. „Statt es merkwürdiges Merch zu nennen: Wie wäre es denn mit qualitativ hochwertigem Merch? Oder damit, Sachen herzustellen, die allen Beteiligten Bock machen? Sowohl denen, die es herstellen und denen, die es konsumieren? Ich hab keine Lust Kaffeetassen aus China zu verkaufen. Merch ist heute, wo der Verkauf der physischen Tonträger immer weiter zurückgeht und der Kampf um die wenigen Klicks immer brachialer und ungerechter geführt wird, ein ganz wichtiges Standbein für eine Band und das macht man entweder gut, oder man lässt es. Mir war es immer zu einfach zu sagen: ja hier ist ein T-Shirt und da eine Schirmmütze, die blinkt. Wir wollen einfach Sachen anbieten, die gute Laune machen. Darum haben wir beispielsweise als Lockdown war den Roséwein rausgebracht. Die Leute waren zuhause, das Wetter war schön. Da setzt man sich doch schon mal auf den Balkon und gönnt sich einen.“, erklärt er lachend. Es gilt, gespannt zu bleiben, was da aus Köln noch alles kommt. Die am 19.3. erschienene Single „Die panamoralische Liebe“ zeigt auf jeden Fall deutlich, wohin der ehrenfeld’sche Wind sich in diesem Jahr noch drehen wird.
Text: Thea Drexhage
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