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„Kultivierte Zeitlosigkeit”23.02.2021
Insgesamt elf Architekturbüros, davon sechs aus der Region, hatten sich an der Ausschreibung beteiligt, Sieger sind die Oldenburger Angelis & Partner. Die Jury, zu der u.a. unabhängige Architekten, aber auch Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann und Baudezernent Dr. Sven Uhrhan zählten, fällte ihr Urteil einstimmig. Den zweiten und dritten Platz des anonymen Verfahrens belegten die Büros Scheidt Kasprusch aus Berlin und Tchoban Voss aus Hamburg. Das Konzept sei außerordentlich gelungen, lobte Vorstandsvorsitzender Jürgen Müllender den Siegerentwurf, der im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt wurde. Der Entwurf integriere zwei Bestandsgebäude und schaffe trotzdem etwas Neues. Müllender sieht darin die Philosophie der Öffentlichen ge-spiegelt, „Tradition und Moderne zu verbinden“. Auch Verwaltungsleiter Stephan Tautz zeigte sich angetan und sprach von einem „städtebaulichen Meilenstein“. Lob gab es ebenfalls von Jürgen Krogmann. Er würdigte „eine gute städtebauliche Haltung und ein gutes Zusammenspiel mit dem Neubau des Stadtmuseums“ in Oldenburg. Mit dem ehrgeizigen Bauprojekt möchte die Öffentliche ihre derzeit auf mehrere Standorte in Oldenburg verteilten rund 340 Arbeitsplätze an einem Ort zusammenführen. Bewusst habe man sich für die Innenstadt entschieden, unterstrich Müllender, „denn hier sind wir verwurzelt“. Die Architekten hatten die Vorgabe, zwei der drei Bauten auf dem Grundstück Moslestraße in die neue Gebäudestruktur zu integrieren. Beim dritten Gebäude, dem sogenannten Turm, hatten sie freie Hand – entweder Abriss und Neubau oder Sanierung und Umbau. Zwei der beteiligten Büros hatten versucht, das Turmgebäude zu erhalten. „Doch hier lauerten jede Menge Fallstricke“, erklärte Jörn Ackermann von der BPW-Stadtplanung. Im Siegerentwurf wird der Turm nun abgerissen. Das neue Hauptgebäude wird 24 Meter hoch. Es orientiert sich am Museumsneubau, will dem Museum aber keine Konkurrenz machen. Geplant ist eine Unternehmenszentrale, „die sich elegant und modern präsentiert und durch zurückhaltende Fassadensprache eine kultivierte Zeitlosigkeit erzeugt“, so Geschäftsführer Alexis Angelis. Der Entwurf greife die Formensprache des Stadtmuseums auf und setze mit seinen vielen Fensterflächen zugleich einen Kontrast zur geschlossenen Museumsfassade. Das Erdgeschoss ist als „sehr offener Bereich“ konzipiert, in dem auch Veranstaltungen stattfinden können. Der Vorplatz ist gleichfalls offen gedacht, die konkrete Ausgestaltung soll in enger Abstimmung mit der Stadt erfolgen. Der am Auto orientierten Stadtplanung der 1960er Jahre erteilte Alexis Angelis eine klare Absage: „Wir wollen den Menschen die Räume zurückgeben.“ Über den genauen Baubeginn und die Kosten könne er derzeit keine Angaben machen, erklärte Jürgen Müllender auf Nachfrage. Jetzt ist die Stadt am Zug, das baurechtliche Verfahren einzuleiten. Unter www.öffentliche-architekturwettbewerb.de. hat die Öffentliche eine eigene Internetseite zum Wettbewerb und den Ergebnissen eingerichtet. „So schaffen wir auch in Corona-Zeiten Transparenz“, sagte Müllender. Dabei ist eines sicher: langweilig wird es nicht, denn auch, wenn die Shows nur Online übertragen werden können, werden diese spannend inszeniert und von 7 Kameras vor und hinter der Bühne aufgenommen. Allein dieser Prozess beschäftig laut Christian Tipke 25 Menschen.
Text und Foto: Britta Lübbers
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