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Denkwürdige Verabschiedung16.01.2021
Text und Fotos: Thea Drexhage
Es sind die kleinen Details, die Hauke Beck, Künstler des Hidden Art Project, bei der Führung durch die Ausstellung immer wieder besonders hervorhebt. Es gilt, neue Perspektiven einzunehmen und Sichtwinkel zu verändern, um gänzliche Botschaften hinter den Werken aufzunehmen, sei es nun ein tiefer Blick in den Spiegel, oder das Erforschen von Wahrheit und Lüge durch Veränderung der eigenen Sicht.
Nachdem bereits das „M“ des historischen Schriftzugs auf mysteriöse Weise verschwunden ist und durch eine moderne gelbe Version ersetzt wurde, ist dies die zweite große Aktion, die die Modernisierung des Museums einläuten soll. Leiter des Museums Steffen Wiegmann erklärt: „Das Projekt ist nur der Auftakt. Wir wollen mehr in den Außenraum gehen und mehr in der Stadt zu sehen sein. Gerade an historischen Orten, an denen Geschichte passiert ist, möchten wir präsent sein. Außerdem möchten wir einen Projektraum schaffen, der in Leerständen stattfindet, und vor allem mit zukünftigen Kollaborationen präsent sein. Der Schatz von Bloherfelde ist so ein Beispiel, das hat schon angefangen. Aus Geschichten von Bloherfelder*innen entsteht dort ein Theaterstück mit Regisseur Michael Uhl. Da bringen wir uns gern mit ein und schauen auch, wie wir die Menschen mobilisieren können.“ Dass auch 2020 als historisches Jahr betrachtet werden kann, zeigt sich schnell beim Betrachten der Installationen vor dem Haus. „Der Mann aus der Enge heraustretend“ ist nun eingepfercht in einen überdimensionalen Amazonkarton, umgeben von Müll und einer blauen Flut unnötiger Konsumgüter, ein Spiegelbild der aktuellen Zeit. „Corona war gar nicht das beherrschende Thema. Aber im Zuge der ganzen Entwicklungen wurde es dazu. Vorher ging es um Transformation, um Krisen, historische Krisen auch, davon ist auch noch einiges zu sehen in diesem Sinne, aber die Gegenwart hat das alles überholt.“, so Wiegmann. Das Besondere an den Arbeiten vor dem Hause ist, dass als Kollektiv an den einzelnen Installationen gearbeitet wurde und kein Projekt einem Künstler oder einer Künstlerin allein zuzuschreiben ist. Eine Zusammenarbeit, die auch Katharina Shakina vom The Hidden Art Project nachhaltig beeindruckt hat: „Was mir mit diesem Projekt und diesem Ganzen Prozess immer mehr bewusst geworden ist, ist grade dass dieses Zulassen von anderen Energien wahnsinnig wichtig ist, um eintreten zu können in assoziative neue Kräfte, die entstehen, um nicht die ganze Zeit auf seinem eigenen Standpunkt festzubauen, sondern auch Austausch zuzulassen und eine Produktivität zu fördern, die einen enorm voranbringt, um nicht ständig in gleichen Mustern zu verharren.“
Noch bis Mitte Februar können die Werke vor dem Stadtmuseum betrachtet werden.
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