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Das „wir“ gaukelt eine Solidarität vor, die es nicht gibt09.01.2021

Text: diabolo-mox.de
Wer übernimmt die Kosten dafür? Wieso wird das nicht im Sinne einer Transparenz von vornherein kommuniziert, dass es am Anfang nicht so hohe Produktionskapazitäten und deshalb auch relativ wenig Impfstoff gibt? Ist es den Entscheider*innen aus Medizin, Wissenschaft und Politik nicht klar, dass nicht einfach irgendwelche Nummern geimpft oder nicht geimpft werden, sondern dass viele Menschen darauf warten, weil jeder Tag eventuell einen nahen Menschen infizieren könnte, dass jeder Tag noch mehr Tote bringen könnte, dass jeder Tag wieder und wieder das Pflegepersonal infizieren könnte. Aber eben auch die Kassierer*innen an der Supermarktkasse und auch die Reinigungskräfte in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Genauso gefährdet sind seit Anbeginn der Pandemie die Lehrkräfte in den Schulen und die Pädagogen in den Kindergärten. Das muss man uns erstmal erklären, wieso das alles nicht besonders gut angelaufen ist, und vor allem warum. Statt dessen: Untertanensprech, der nicht in unsere Demokratie passt genauso wenig wie diese Art der Hofberichterstattung, die wir uns seit Wochen bereits von irgendwelchen Regierungsvertreter*innen in den verschiedenen Nachrichten anhören müssen. Wobei dazu auch noch zu sagen ist, dass das „wir“, welches immer wieder beschworen wird, absolut unzutreffend ist. Wir müssen geduldig sein oder wir sind auf gutem Weg… Sicher, die Ansteckungsgefahr ist für uns genauso hoch wie für alle anderen, aber die Arbeits- und Einkommensverhältnisse sind dermaßen unterschiedlich, dass Regierungsvertreter*innen nicht von ”wir“ sprechen sollten, wenn es um Lebensverhältnisse während der Pandemie geht.