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Die Oldenburger Innenstadt retten?17.12.2020
Text | Christoph Kienemann
Die Innenstädte befinden sich in einer Krise. Die großen Kaufhäuser sind aus vielen Fußgängerzonen verschwunden und auch die Shopping-Malls leiden zunehmend unter den sich ändernden Einkaufsgewohnheiten. Die Corona-Krise hat derweil zu zusätzlichen Umsatzrückgängen beim Einzelhandel geführt. Profitieren konnte derweil der internationale Onlinehandel. Wie kann die Zukunftsfähigkeit der Innenstadt gestaltet werden? Diese Frage wollen in Oldenburg Politiker*innen, Akteur*innen der Innenstadt und der Stadtverwaltung gemeinsam beantworten.
„Wir wollen mit der Innenstadtstrategie die Attraktivität der City erhalten und stärken. Sie ist und bleibt das Herz des Oldenburger Einzelhandels und macht einen Großteil unseres Images als Einkaufsstadt aus“, so Oberbürgermeister Jürgen Krogmann. „Mit der Unterzeichnung der Grundsatzvereinbarung schließen wir den ersten Abschnitt des Innenstadt-Strategie-Prozesses erfolgreich ab“. Der Oberbürgermeister dankte bei dieser Gelegenheit allen Beteiligten für ihr bisheriges Engagement. Gleichzeitig will man nun mit der Umsetzung der ersten Vorschläge und Ideen beginnen: „Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist klar, dass jetzt die Arbeit erst richtig losgeht. Die Corona-Pandemie hat dabei als zusätzlicher Katalysator gewirkt.“ In den letzten zwei Jahren wurden in einem Arbeitskreis Vorschläge und Ideen entwickelt, wie die Innenstadt wieder zukunftsfähig gemacht werden kann. Das Handlungsprogramm ist dabei nicht nur auf die Rolle der Innenstadt als Einkaufszone fokussiert. Vielmehr sollen unterschiedliche Bereiche angegangen werden. Neben dem „Geschäfts- und Wohnflächenmanagement“ sind das die Projektschwerpunkte „Digitale Innenstadt“, „Unternehmensinnovationen“ und „Räume, Orte, Treffpunkte“ flankiert durch Veranstaltungen und ein überzeugendes Innenstadtmarketing sowie die Querschnittsthemen „Zukunftsmobilität“ und „Stadtklima“. Da auch die Oldenburger Innenstadt erheblich unter der coronabedingten Schließung und Kontaktsperre gelitten hat, wollen alle Beteiligten schnell mit der Umsetzung des Handlungsprogrammes beginnen. Klar scheint derweil, dass es kein Weiter so geben kann. Denn die Umsätze des stationären Einzelhandels und des Onlinehandels klaffen immer weiter auseinader. Allein in den letzten zwölf Monaten stiegen die Umsätze der Onlinehändler um 30 Prozent. Dagegen müssen immer mehr Kaufhäuser und Malls schließen. Die als „Erlebnisräume“ gepriesenen Einkaufszentren scheinen nicht mehr gefragt zu sein. Das Thema ist inzwischen nicht nur in den Kommunen, sondern auch im Bundestag angekommen. Die Fraktion der Grünen forderte unlängst die Einrichtung eines Städtebaunotfallfonds über 500 Millionen Euro, mit dessen Hilfe gegen Leerstände in den Innenstädten gekämpft werden sollte. Darüber hinaus sollen bessere Verkehrskonzepte und Grünflächen für mehr Aufenthaltsqualität in den Innenstädten und den Ortskernen sorgen. Auf diese Weise soll auch die Funktion der Innenstadt als Treffpunkt und Begegnungsort erhalten werden. Wie ernst die Situation ist, zeigt eine Umfrage des Handelsverband Deutschland (HDE). In der aktuellen HDE-Trendumfrage unter mehr als 500 Unternehmen sehen sich knapp 60 Prozent der befragtenInnenstadthändler*innen in Existenznöten. Sinkende Umsätze und geringe Kundenzahlen bringen immer mehr Händler in finanzielle Schieflage, so der Verband. Helfen könnte eine Entlastung bei den Gewerbemieten, es brauche: „eine faire Risikoteilung zwischen gewerblichen Mietern und Vermietern bei den Mietkosten in dieser Krise“, erklärte Daniela Wagner, Sprecherin für Stadtentwicklung der Bundestagsfraktion der Grünen.
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