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Liebe Leserin,
Lieber Leser!17.12.2020

Dies ist das letzte Mal, dass Sie sich an einem diabolischen Intro in einer Papierversion von DIABOLO erfreuen können.  Vor nahezu 35 Jahren hatte eine Gruppe verrückter Journalisten die wagemutige Idee, auch die Oldenburger Zeitungslandschaft zu beleben. Wie in anderen Städten auch fehlten hier zahlreichen Bürger*innen eine aufgeschlossene Berichterstattung, die die gesellschaftlichen Um- und Aufbrüche beleuchten konnte. In Kunst, Kultur, Sport, Politik und Bildung war es die damals jungen Generation leid, von reaktionären Kräften oder zuweilen Altnazis unzureichend und ständig tendenziös informiert zu werden. Um diesen Meinungsmonopolen etwas entgegen zu setzen, entstanden unter anderen die Stadtzeitungen. Auch die taz entstand in dieser Zeit des Aufbruchs . Kritische Frauenzeitschriften kamen auf den Markt, die zeigten, dass es anderes als A+T-Presse geben konnte. Und in dieser neuen Art von Presse wurden Themen angesprochen, die in der herkömmlichen Zeitungslandschaft keine Chance hatten, aufgegriffen und recherchiert zu werden. Nato-Doppelbeschluss, Atomkraftwerke, Antiatomkraftwerke, Friedenspolitik, Atomsprengköpfe, Munitionstransporte durch die Landschaft, Schul- und Bildungspolitik, aber eben auch Umwelt und Naturschutz. Die erste Biobäckerei in Oldenburg entstand, über Schwule und Lesben wurde offen geschrieben, der CSD wurde immer bunter und größer und die herkömmliche Presse konnte sich auf Dauer nicht weiter einem erweiterten Themenspektrum verweigern. Trotz dieser Entwicklung ist es unerlässlich, in einer Demokratie eine möglichst bunte Zeitungs- und Zeitschriftenkultur zu haben und sie auch zu pflegen. Letzteres allerdings kommt zu kurz. Daran muss dringend etwas geändert werden. Wir machen das schon jetzt. Bleiben Sie uns auch weiterhin gewogen, schreiben Sie uns, kritisieren Sie uns, unterstützen Sie unabhängigen Journalismus. Wir danken allen ganz herzlich, die jahrelang an den verschiedenen Printausgaben mit uns zusammen gearbeitet haben. Ganz besonders unseren Verteilern, die bei Wind und Wetter stets engagiert waren. Schöne Weihnachten und bleibt gesund. Ab jetzt nur online
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