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Erfinderisch25.11.2020

Seitdem die Kinos deutschlandweit mal wieder geschlossen sind, müssen ihre Betreiber damit klarkommen, dass ihnen niemand sagen mag, wann sie den Betrieb wieder aufnehmen dürfen. Zugleich ist´s im Verlauf des Jahres mehrfach festgestellt worden, dass nirgendwo auf der Welt seit Ausbruch des Corona-Virus sich auch nur die klitzekleinste COVID-19-Infektion ausgehend vom Besuch einer Kinovorführung nachweisen ließ. Dessen ungeachtet hat die Branche investiert: Umfangreiche Hygienemaßnahmen und TÜV-geprüfte Lüftungsanlagen mit ständig hoher Frischluftzufuhr sowie die Bestätigung durch die oben genannten Fakten lassen Kinobetreiber behaupten: Sicherer geht´s kaum!
Nur, dass sich mit derlei Erkenntnissen allein Kinosäle finanziell schwerlich über Wochen und Monate hinweg erhalten lassen. Da sind Initiativen gefragt. Um der kulturinteressierten Bevölkerung diese misslichen Verwerfungen vor Augen zu führen, hat das ZDF-Magazin „Aspekte“ der Wichtigkeit von (Live-)Kultur kürzlich eine komplette Sendung gewidmet, zu der man Kulturmacher und Kulturinstitutionen dieser Republik ins Berliner DelphiLux-Programmkino lud. Einhellige Meinung der Anwesenden: Dass es einen großen Fehler unserer Herren und Damen Politiker darstellt, undifferenziert Orte zu schließen, deren Infektionsgefahr sich nicht schlüssig nachweisen lässt und die zugleich eine gewisse Ventilfunktion haben könnten. Und so segensreich es für die Betreiber der DelphiLux-Kinos gewesen sein mag, sich die Buchung ihrer Säle vom ZDF obendrein entlohnen lassen zu können, eine Perspektive bietet ihnen das wohl kaum.
Mit mehr als einem Tropfen auf einen heißen Stein stehen die Betreiber vom zeise-Kino in Hamburg derzeit da. Nachdem Spitzenpolitiker seit Beginn des aktuellen Lockdowns nimmermüd andeuten, dass kein Kinobetreiber sicher sein kann, ob er Anfang Dezember den Spielbetrieb wieder aufnehmen darf, haben die zeise-Betreiber das Angebot von Professorin Ulrike Herster ohne zu zögern akzeptiert. Vielleicht eine denkbare Einnahmequelle für Kinos in Universitätsstädten: Die Professorin für Software-Entwicklung von der Hochschule für angewandte Wissenschaft ist mit ihren Vorlesungen ins Hamburger zeise-Kino übersiedelt, um dort übers komplette Wintersemester bis zu 60 Studenten unter Corona-bedingt optimalen Hygiene- und Abstandsvoraussetzungen Präsenzveranstaltungen anzubieten. Da sage noch einer, Kinobetreiber seien nicht erfinderisch und flexibel. Chapeau!

Text: Horst E. Wegener

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