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Geflüchtete aufnehmen17.09.2020
Text: Christoph Kienemann
Wie geht es weiter mit den vielen obdachlosen Menschen nach den Feuern im Flüchtlingslager Moria auf Lesbos? Inzwischen haben sich zehn Städte in der Bundesrepublik gefunden, die sich zur Aufnahme von Geflüchteten bereit erklärt haben. Letzteres haben sie in einem Brief auch Bundeskanzlerin Angela Merkel mitgeteilt. Auch die Stadt Oldenburg gehört zu den Unterzeichnerinnen des Briefes.
„Wir setzen damit ein Signal für humanitäre Verantwortung und Hilfe“, sagt Oberbürgermeister Jürgen Krogmann über die Unterzeichnung des Briefes an Bundeskanzlerin Merkel. Die Unterzeichner fordern die Bundesregierung auf, nicht weiter auf eine europäische Lösung zu warten, sondern es zu ermöglichen, Menschen aus dem Flüchtlingslager Moria direkt aufzunehmen. „Wir möchten einen humanitären Beitrag zu einer menschenwürdigen Unterbringung der Schutzsuchenden in Europe leisten“, heißt es in dem Brief an die Bundeskanzlerin und Innenminister Seehofer. „In Oldenburg wäre die Aufnahmen von Flüchtlingen gut zu bewältigen“, sagt Krogmann. Es ging dabei um bis zu zehn Menschen. Neben Oldenburg haben aus Niedersachsen auch Göttingen und Hannover den Appell unterzeichnet.
Inzwischen hat auch Bundesinnenminister Horst Seehofer angekündigt, dass eine Aufnahme von Geflüchteten möglich sei. Allerdings hatte sich Seehofer zunächst lediglich dazu bereit erklärt, nur 150 unbegleitet minderjährige Geflüchtete aufzunehmen. Diese Zahlen sind inzwischen revidiert worden. Insgesamt befinden sich über 12.000 Menschen auf Lesbos, die durch den Brand im Lager obdachlos geworden sind. Darunter befinden sich nach Angaben von Hilfsorganisationen allerdings 4.000 Kinder. Daher kritisieren Hilfsorganisationen wie ProAsyl die Politik der EU und der Bundesrepublik weiter: „Die Flüchtlinge wissen nicht wohin. Moria ist abgebrannt. Sie haben ihre letzten Habseligkeiten verloren. Polizeieinheiten hindern sie, sich der Stadt Mytilini zu nähern. Versuche, ihnen unmittelbare Hilfe zukommen zu lassen, scheitern aktuell an der brachialen Abriegelung durch die Polizeikräfte“, so Natassa Strachini von ProAsyl.
Zur Verdeutlichung der Ungerechtigkeiten fordert ProAsyl „Wir erwarten die gleichen Maßnahmen, wie wenn sich über 10.000 europäische Touristinnen und Touristen in akuter Gefahr befänden: Temporäre Unterbringungen müssen geschaffen, die Essens- und Wasserversorgung sofort sichergestellt, medizinisches Personal muss eingeflogen werden. Nicht irgendwann, sondern sofort!”.
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