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EWE setzt weiter auf Wasserstoff27.08.2020
Text | Christoph Kienemann
Zeitgleich mit der Veröffentlichung der Europäischen Wasserstoffstrategie veröffentlichte die Europäische Kommission eine Liste mit Mitgliedern der Allianz für sauberen Wasserstoff. Die Kommission verfolgt mit dieser Strategie das Ziel, eine wettbewerbsfähige Wasserstoffwirtschaft aufzubauen.
„Der Aufbau einer europäischen Wasserstoffwirtschaft setzt wichtige Impulse für die Dekarbonisierung der Energieversorgung innerhalb der Europäischen Union. Die in der EU gesteckten Klimaziele erreichen wir aber nur gemeinschaftlich. Ich bin davon überzeugt, EWE kann seine Expertise und sein Engagement in Sachen Wasserstoff auch auf europäischer Ebene im Sinne der hier gesteckten Klimaschutzziele einbringen“, sagte EWE-Chef Stefan Dohler anlässlich der Aufnahme des Konzerns in die Liste. Die EWE ist eines der wenigen Unternehmen in Deutschland, das die Erprobung und die Umsetzung der Wasserstoffanwendung über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg abbilden kann. Hierzu hat das Unternehmen bereits einige Projekte angestoßen. Hierzu gehört die Wasserstoff-Produktion auf dem Kavernenspeichergelände im niedersächsischen Huntorf, in der Wesermarsch. Hier wird im kleinen Format erprobt, was in Zukunft im großen Stil erfolgen soll: die Erzeugung von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien und seine Anwendung in den verschiedenen Sektoren.
Die Energie aus Wasserstoff will die EWE zuerst im Mobilitätssektor einsetzen. „Was EWE in Huntorf realisiert hat, ist erst der Anfang. Rund 90 Millionen Euro – 20 Millionen davon als Förderung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur– wird EWE im Rahmen des Projekts ´Hyways for Future´ gemeinsam mit Partnern in einen Wasserstoff-Heimatmarkt investieren. Dies beinhaltet perspektivisch auch die großvolumige Speicherung von grünem Wasserstoff in unterirdischen Kavernenspeichern“, erklärte Dohler. Bisher werden die Kavernenspeicher vor allem für die Speicherung von Erdgas genutzt. Neben dem Kavernenspeicher in Huntorf nahe Oldenburg existieren weitere Anlagen im ostfriesischen Jemgum und Nüttermoor sowie in Rüdersdorf bei Berlin. Kavernenspeicher sind große, künstlich angelegte Hohlräume in unterirdischen Salzstöcken. Die physikalischen Eigenschaften der Salzschicht garantieren eine natürliche Dichtheit der Kavernen, denn der umgebende Salzstock ist eine Barriere, durch die Gase nicht entweichen können.
Ein weiteres Wasserstoff-Projekt will man in Bremen mit der dort ansässigen EWE-Tochter swb und dem Stahlbauer ArcelorMittal umsetzen. Unter dem Projektnamen „HyBit“ („Hydrogen for Bremen’s industrial transformation“ ) soll am Kraftwerkstandort Mittelsbüren eine Elektrolyse-Anlage mit bis zu 24 Megawatt Leistung entstehen, die das Stahlwerk von ArcelorMittal mit grünem Wasserstoff versorgt. ArcelorMittall will bis 2050 eine CO2-neutrale Stahlproduktion in Europa erreichen und bis 2030 sollen die Emissionen bereits um 30 Prozent gesunken sein.
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